Am Samstag fallen in Kölliken AG Schüsse. Nachbarn melden das der Polizei – diese erscheint mit Grossaufgebot. In Vollmontur stürmen sie die Hanfplantage von CBD-Bauer Manuel Metz.
Metz erzählt BLICK, was vorgefallen ist: «Wir sahen Eindringlinge auf dem Gelände, weshalb mein Partner und ich rausgingen, bewaffnet mit unseren Schreckschusspistolen. Wir feuerten rund 20 bis 30 Schuss ab. In den Boden, nicht auf die Hanfdiebe!»
Die Eindringlinge seien entwichen. Metz glaubt sogar, dass sie zurückschossen. Verletzt wurde niemand.
«Der Einsatz war total übertrieben!»
Die Beamten kreuzen kurze Zeit später auf, sperren die Strassen. Danach durchsuchen sie den Hof und beschlagnahmen Festplatten, auf denen die Überwachungsaufzeichnungen gespeichert waren.
«Der Einsatz war total übertrieben!», findet Metz. «Wir wurden aus dem Hof geholt, mussten uns auf den Boden legen und wurden danach stundenlang bis tief in die Nacht verhört.» Dabei habe man sich nur gegen die Diebe wehren und diese vertreiben wollen.
Die Kantonspolizei Aargau bestätigt den Einsatz gegenüber BLICK, will sich aber nicht näher zum Vorfall äussern. Es handle sich um einen Streit zwischen Nachbarn.
Bauern sollen sich selbst wehren
Metz betreibt mit einem Partner in Kölliken eine CBD-Anlage. «Wir sind kurz vor der Erntezeit des Hanfs, weshalb wir in letzter Zeit immer wieder Eindringlinge auf dem Hof hatten.» Kameras seien zerstört worden, Leute würden rumschleichen.
Metz hat den Fall des Hanfbauern Andreas K. (54) aus Niedermuhlern BE genau verfolgt. K. schoss auf Hanfdiebe und fesselte sie in seinem Rübenkeller. Wegen Selbstjustiz muss er nun ein Jahr hinter Gitter.
Für dieses Urteil hat Metz kein Verständnis: «Wir Bauern sollten das Recht haben, uns wehren zu dürfen, wenn Eindringlinge mit krimineller Absicht unser Grundstück betreten. Sollen wir uns denn alles gefallen lassen?»