Hackerangriff auf Firma in Jona SG
Islamisten attackieren Schweizer Website

Auf der Internetseite der Firma Hiwin war gestern eine Karikatur zu sehen, welche die Opfer des «Charlie Hebdo»-Massakers verhöhnt. Mutmassliche Islamisten hatten die Website des Unternehmens aus Jona SG gehackt.
Publiziert: 21.01.2015 um 08:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:04 Uhr
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Diese Botschaft stellten die Hacker auf die Website von Hiwin.
Foto: Screenshot

Islamisten haben Schweizer Internetseiten ins Visier genommen. Gestern wurde die Website des Schweizer Technologieunternehmens Hiwin in Jona SG gehackt und verändert.

Vorübergehend war auf der Homepage der Firma die Karikatur eines Hundes zu sehen, der auf das Grab des Satireblatts «Charlie Hebdo» urinierte, wie Screenshots zeigen, die Blick.ch vorliegen.

Darunter notierten die Hacker das Glaubensbekenntnis des Islam, die sogenannte Schahāda: «Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt ausser Allah. Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.»

Ein Zufallsangriff?

Wer die Urheber des Angriffs sind, bleibt unklar. Nur vage wird im weiteren Text, der auf der Internetseite publiziert wurde, auf die «Tötung Unschuldiger» in Tunesien und Algerien hingewiesen. «Heute sind wir hier, um unsere Religion zu verteidigen», heisst es zudem.

Hiwin, das betroffene Unternehmen, stellt unter anderem Kugellager her. Entwicklungs- und Produktionsstandorte sind Deutschland und Taiwan. Einen direkten Bezug zu muslimischen Ländern ist also nicht vorhanden.

Hiwin-Geschäftsführer Daniel Schraner hat denn auch keine Ahnung, weshalb gerade die Website seiner Firma angegriffen wurde. Es liesse sich einzig damit erklären, dass die Seite in Frankreich gehostet werde, sagte er zu «20 Minuten».

In Frankreich keine Seltenheit

Cyberangriffe auf französische Websites kommen öfters vor. So haben Aktivisten der sogenannten «Syrischen Elektronischen Armee» (SEA) am vergangenen Wochenende versucht, die Internetseite des französischen Tageszeitung «Le Monde» lahmzulegen.

Und in der Nacht auf heute gelang es der SEA, das Twitter-Konto von «Le Monde» zu kapern und mehrere Meldungen abzusetzen, bevor es gesperrt und von der Redaktion neu aktiviert werden konnte.

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