Hochsaison für Hobby-Pyromanen: Der 1. August naht und damit auch die Möglichkeit zum privaten Feuerwerk. Das gefällt vielen Schweizern: Laut dem Bundesamt für Polizei (fedpol) werden in der Schweiz jährlich rund 1'700 Tonnen Feuerwerkskörper gezündet.
Zwar gibt es im Jahresverlauf durchaus immer wieder Anlässe, um die eine oder andere Rakete abzufeuern, doch der Grossteil der Ware wird am Geburtstag der Eidgenossenschaft verbraucht. Der Feuerwerks-Gigant Weco mache rund 80 Prozent des Umsatzes mit dem Geschäft um den 1. August, sagt Mediensprecher Franklin Herz. Nur 20 Prozent würde an Silvester gezündet.
Die Aussichten sind gut – zumindest für Feuerwerk-Fans
Letztes Jahr vermieste eine längere Hitzeperiode den 1.-August-Plausch: In acht Kantonen wurde damals ein Feuerverbot ausgesprochen. Feuerwerk-Fans können sich deshalb freuen: «Ich denke das sollte kein Problem sein dieses Jahr», sagt Cédric Sütterlin von meteonews.
«Zwar ist die Lage regional unterschiedlich, aber fast überall gab es mal einen Sprutz Regen.» Der letzte Sommer sei aussergewöhnlich heiss gewesen und deshalb als Vergleich schwierig.
Wettertechnisch wird das 1.August-Wochenende ansonsten mässig begeistern: «Bis am Samstag ist es warm, am Sonntag könnten aber Gewitter aufziehen und am 1.-August ist es dann wieder deutlich kühler», sagt Sütterlin. «Am Abend ist dann aber nicht ausgeschlossen, dass es trocken ist fürs Fest.»
Auch Detailhändler freut das Feuerwerk-Wetter: «Private kaufen zwar immer in letzter Sekunde ihr Feuerwerk, bei den grösseren Kunden hat man aber bereits einen Unterschied in den Zahlen zum letzten Jahr gemerkt», sagt Wilfred Burri, der in Bern den eigenen Feuerwerks-Shop «KnallFred» leitet.
Terrorangst ist nicht spürbar
Und dies, obwohl nach den letzten Monaten bei Knallgeräuschen wohl nicht im ersten Moment an Feuerwerke gedacht wird. Die Terrorangriffe hätten aber bislang keinen Einfluss auf die Verkaufszahlen, meint Burri. «Das war noch nie ein Thema», sagt der Feuerwerker. «Wir lassen uns die Freude nicht verderben.»
Mag man keinen Lärm, könne man auch auf lautlose Alternativen umsteigen, wie zum Beispiel der Vulkan, auch Zuckerhut genannt – dahin gehe auch der Trend. «Raketen werden eher in den Hintergrund gedrängt», sagt Burri. «Die Leute geniessen die längere Dauer der Show.» KnallFreds Spezialität: Der selbst kreierte Vulkan «Venus vo Bümpliz». Jedes Jahr überlege er sich aber wieder neue Variationen.
Derweil warnen die ersten Kantone bereits vor den negativen Auswirkungen der privaten Feuerwerks-Zündungen: Basel verweist auf die Feuerwehr-, Feuerschutz- und Sprengstoffgesetze. Ausserdem soll man darauf achten, «Mitmenschen und Tiere nicht unnötig mit dem Abbrennen von Feuerwerk zu erschrecken». (kra)
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