Grüne Geldprobleme
Kostet der Wald bald Eintritt?

Luzerner Waldbesitzer klagen über Geldnot und fordern finanzielle Unterstützung durch die Gemeinden. Eine Gebühr für Waldbesucher soll dem Problem Abhilfe schaffen.
Publiziert: 12.04.2017 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:42 Uhr

Ein Ausflug in den Wald war bisher gratis. Das könnte sich ändern. Schon lange geht es der Schweizer Waldwirtschaft schlecht. Die Verkaufspreise für Holz sinken, während die Kosten für die Waldpflege steigen. Das fehlende Geld soll jetzt im Kanton Luzern eine spezielle Gebühr reinholen. Wer diese zahlen muss, steht noch nicht fest.

Radsportverband fordert Gerechtigkeit

Mögliche Kandidaten wären Velofahrer. «Biker legen innert Kürze grosse Strecken zurück, der Radius der Wege, die in Stand gehalten werden müssen, wird immer grösser», sagte Bruno Röösli, Abteilungsleiter Wald der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern der «Luzerner Zeitung»

Der Schweizer Radsportverband zeigt sich für die Idee gesprächsbereit. «Wenn Gebühren die Lösung sein sollen, müssten auch die anderen Waldbenutzer ihren Anteil leisten», sagt Sven Montgomery von Swiss Cycling zur «Luzerner Zeitung».

Kanton Solothurn machts vor

Die Wald-Finanzierung ist ein grenzüberschreitendes Problem: So kamen bereits spezielle Eintrittspreise oder Abgaben von Joggern, Reitern oder Spaziergängern zur Sprache, um die fehlenden Mittel zu decken (BLICK berichtete).

Ein Vorbild für Luzern könnte der Kanton Solothurn sein: Dieser hat den Waldfünfliber eingeführt. Pro Einwohner und Jahr wird er an die Waldbesitzer bezahlt. Zusätzlich unterstützt der Kanton die Eigentümer pro Hektar mit einem Betrag zwischen 30 und 50 Franken. So fliessen jährlich rund 2,5 Millionen Franken in die Kassen der Waldbesitzer. (jmh)

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