Grossraubtiere
Wolf reisst in Seelisberg zwei Schafe

Ein Wolf hat letzten Freitag bei Seelisberg UR zwei Schafe gerissen. Kurze Zeit später tappte er am selben Ort in eine Fotofalle. Der Urner Kantonsforstmeister Beat Annan bestätigte am Dienstag eine Meldung von Zeitungen der CH Media.
Publiziert: 16.10.2018 um 13:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2018 um 13:17 Uhr
Eine Gen-Analyse soll Gewissheit bringen, ob in Graubünden ein zweites Wolfspaar Junge bekommen hat. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO

Der Kanton Uri hatte am Freitag einen Wolfsalarm ausgelöst, nachdem aus dem Gebiet Seelisberg eine Wolfssichtung gemeldet worden war. Ein Schafhalter schaute darauf auf seiner eingezäunten Heimweide nach und entdeckte dort die zwei gerissenen Tiere. Der Wildhüter platzierte eine Fotofalle, in die der Wolf kurze Zeit später tappte.

Die Urner Behörden gehen davon aus, dass die Schafe bei Seelisberg von einem Wolf gerissen wurden, nicht nur wegen des Fotos, sondern auch wegen des Rissbildes. Zudem wurde eine DNA-Probe genommen.

Ganz in der Nähe, im nidwaldnerischen Emmetten, war es im Juli zu einem Wolfsriss gekommen. Ob es sich um denselben Wolf handelt, kann nur vermutet werden. Die damals abgenommene DNA-Probe hatte kein brauchbares Ergebnis geliefert.

Auch im Kanton Zürich streift wohl wieder ein Wolf umher. Der Kanton informierte am Montag per SMS-Alarm Schafhalter und andere Interessierte, dass vergangene Woche im Raum Albiskette ein wolfsähnliches Tier gesichtet worden sei.

Zudem seien zwei Rehe gerissen worden. Die DNA des Tiers wird nun untersucht. Mit einem Resultat rechnet die Fischerei- und Jagdverwaltung in etwa zwei Wochen.

Im Kanton Graubünden wiederum hat sich möglicherweise ein zweites Wolfsrudel gebildet. Es sei denkbar, dass oberhalb von Flims und Trin ein zweites Wolfsrudel lebe, sagte Adrian Arquint, Leiter des kantonalen Amtes für Jagd und Fischerei, am Dienstag zu einem Artikel in der «Südostschweiz».

Laut der Zeitung weisen Indizien, die von der Gruppe Wolf Schweiz zusammengetragen wurden, auf die Existenz dieses Rudels hin. «Wir hatten auch schon den Verdacht», sagte Arquint. Ein gesicherter Nachweis fehlt laut dem obersten Bündner Wildhüter aber noch.

Sicher ist, dass seit diesem Jahr in Nachbarschaft zum Calandarudel ein zweites Wolfspaar lebt. Es handelt sich um den zugewanderten Rüden M56 und um die Wölfin F33, die aus dem Calandarudel stammt.

Das neue Wolfspaar wurde im Gebiet um den Piz Mirutta gesichtet, am Rande des Reviers der Calanda-Wölfe. In den letzten drei Wochen stürzten dort gleich zwei halbjährige Wölfe in steilem Gelände ab und starben.

Eine Gen-Analyse wird aufzeigen, ob die toten Jungwölfe zum Calanda-Rudel gehören oder ob sie die Nachkommen des zweiten Wolfspaars sind. Die Kadaver der Jungtiere werden momentan am pathologischen Institut der Universität Bern untersucht. Die Resultate sollten in etwa zwei Wochen vorliegen.

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