Grosse Hitze, schwache Ernte
Jetzt wird der Eisbergsalat knapp

Vor einem Monat hat es zum letzten Mal flächig geregnet. Das merken die Gemüsebauern. Die Ernten fallen schwach aus. Besonders deutlich ist das beim Eisbergsalat. Hier ist die Ernte in den vergangenen zwei Wochen stark zurückgegangen.
Publiziert: 20.07.2015 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:21 Uhr
Eisbergsalaternte im Seeland im vergangenen Jahr: In diesem Jahr fällt die Ernte deutlich geringer aus. Schuld sind Hitze und Trockenheit. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

In der vergangenen Woche haben Schweizer Bauern 460 Tonnen Eisbergsalat geerntet und auf den Markt gebracht. Das deckt nur etwas mehr als die Hälfte der Nachfrage. Bereits in der Woche davor, vom 6. bis zum 12. Juli, war die Eisbergsalaternte mit 590 Tonnen schwach ausgefallen, wie Zahlen des Amtes für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern zeigen.

Es muss daher Eisbergsalat importiert werden, damit es in den Läden genug hat. 2014 war das anders: In den beiden gleichen Wochen wurden je über 700 Tonnen Eisbergsalat geerntet. Mit dieser Menge konnte die Nachfrage gedeckt werden.

Auch Blumenkohl muss importiert werden

Auch dem Blumenkohl wird die andauernde Hitze und Trockenheit zu viel: Bis zur zweiten Juliwoche konnten die Bauern wöchentlich noch über 200 Tonnen Blumenkohl ernten. In der vergangenen Woche ging die Menge dann auf 157 Tonnen zurück. Das deckt nur rund die Hälfte der Nachfrage. Der Rest muss importiert werden.

Dass das Gemüse leidet, erstaunt nicht: Am 22. Juni hat es in der Schweiz auf der Alpennordseite zum letzten Mal flächig geregnet Die aktuelle Trockenperiode dauert also schon fast einen Monat.

Kartoffeln wachsen kaum mehr

Das dürfte insbesondere den Kartoffeln und Zuckerrüben zu schaffen machen: Kartoffeln wachsen ab 25 Grad kaum mehr, Zuckerrüben ab 30 Grad, wie Christian Bucher, Leiter der Fachstelle für Gemüsebau beim Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern, sagte.

Im Hitzesommer 2003 war die Lage für viele Bauern indes noch weit dramatischer. Damals schränkten mehrere Kantone über längere Zeit die Wasserentnahme aus Gewässern ein. Manche Flächen mussten brachgelegt werden, weil sie nicht bewässert werden konnten.

Ausnahmen bei Wasserentnahme

So schlimm ist es diesen Sommer noch nicht: Zwar ist im Kanton Freiburg seit Freitag die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern ebenfalls verboten. Dank mehreren Ausnahmen von dem Verbot können die meisten Gemüsebauern ihre Felder aber dennoch bewässern.

Auch mit Grundwasser darf weiterhin bewässert werden. Der Grundwasserspiegel ist nämlich noch nicht merklich abgesunken. «Dieser reagiert jeweils verzögert auf Trockenperioden», sagte Bucher. Zudem hat es im Juni teils heftig geregnet. Das liess den Grundwasserspiegel ansteigen. Zu Beginn der Trockenheit lag dieser daher höher als vor der Trockenheit im Hitzesommer 2003. (bau/SDA)

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