Die mengenmässig grösste Steigerung gab es beim Kokain, wie aus der Mitteilung des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherzeit hervorging. Dort wurden 568 Kilo sichergestellt. Im Vorjahr waren es nur 90 Kilo gewesen.
Die Zunahme geht vor allem auf einen Fund vom Frühjahr in Romont FR in Schiffscontainern zwischen frischen Kaffeebohnen zurück. Die Ware war aus Brasilien auf das Areal der Firma Nespresso geliefert worden. Das Kokain hatte einen Verkaufswert von über 50 Millionen Franken.
Betäubungsmittel und Dopingmittel im Postverkehr
Zugenommen hat laut dem Zoll auch die Menge der sichergestellten Betäubungsmittel im Postverkehr. Es handelte sich dabei oft um Sendungen aus Nordamerika. Manchmal hätten diese gleich mehreren Kilo Marihuana enthalten, hiess es.
Einen Rückgang dagegen verzeichnete der Zoll bei den sichergestellten Medikamenten und Dopingmitteln. Deren Menge sank im letzten Jahr im Vergleich zu 2021 um 30,7 Prozent auf 7806 Sendungen. Rund 79 Prozent der beschlagnahmten Medikamente waren Erektionsförderer. Sie gelangten meist im Postverkehr von Osteuropa oder Asien in die Schweiz.
Die gefährlichen Präparate würden häufig ohne Verpackung oder Beipackzettel geliefert, seien falsch dosiert oder enthielten nicht deklarierte Inhaltsstoffe, schrieb die Zollverwaltung.
Jeden Tag 3 Kilo Drogen
Den Schweizer Zoll überqueren täglich rund 2,2 Millionen Menschen, 1,1 Millionen Fahrzeuge und weitere 21'000 LKW. Im Schnitt entdecken die Zöllnerinnen und Zöllner pro Tag unter anderem 118 gefälschte Produkte, 3 Kilo Drogen, 10 verbotene Waffen sowie 58 zur Fahndung oder Verhaftung ausgeschriebene Personen.
(SDA)