In Griechenland jubelten Tausende Menschen auf der Strasse über den Wahlsieg der Syriza-Partei und ihrem neuen Ministerpräsidenten, Alexis Tsipras (40). Unter den Griechen, die in der Schweiz leben, herrscht jedoch deutlich mehr Zurückhaltung.
Die Hoffnung sei zwar gross, dass die Belastungen für die Bürger jetzt endlich etwas nachlassen, sagt beispielsweise Antiquitätenhändler Efstratios Frangos aus Zürich. «Aber die Frage ist natürlich, ob Tsipras die Versprechen auch halten kann.»
An der alten Regierung lässt er kein gutes Haar: «Bis jetzt war es eine Katastrophe», sagt er. «Für Griechenland wollten sie nie etwas tun – sie wollten nur ihr Portemonnaie auffüllen, sonst nichts. Sie streiten im Parlament und dann sitzen sie zusammen und lachen die Leute aus!» Das sei schlimmer «als bei der Mafia».
«Dann wird es wieder Unruhen geben»
Auch Lefteris Parianos aus Zürich warnt vor zu grosser Freude. «Die Leute erwarten zu viel», meint der Besitzer eines Reisebüros. Sollte die Regierung nicht fähig sein, alle Ankündigungen auch tatsächlich umzusetzen, «wird es als Konsequenz wieder Unruhe geben im Land».
Aris Sidiropoulos, Chefkoch im Restaurant «Delicato» in Zürich zeigt sich hingegen zuversichtlich für die Zukunft Griechenlands: «Nach fünf Jahren Sparkurs kommt jetzt die Hoffnung bei den Menschen zurück!» (cat/lex)