Schon innert Minuten nach dem Verschlucken treten gravierende Schäden auf, wie die Kinderspitäler der Universitäten Zürich und Basel am Donnerstag zum Tag der Knopfbatterie vom Freitag mitteilten. Die Batterien lösen in kürzester Zeit eine chemische Reaktion aus und verätzen die Speiseröhre, die Luftröhre oder beides. Nur schnelles Eingreifen kann Schlimmeres verhindern.
Gelingt dies nicht, tragen die Kinder schwere Schäden davon. Sie können nicht mehr schlucken und müssen mit einer Sonde ernährt oder mechanisch beatmet werden. Zahlreiche Operationen sind die Folge. Für manche Kinder bedeutet das Schlucken einer Knopfbatterie den Tod.
Besonders schlimm trifft das meist sehr junge Kinder und Säuglinge. Da sie noch nicht sagen können, was sie verschluckt haben, verzögert sich die Entfernung des Fremdkörpers oft.
Mehr Vorfälle während der Pandemie
Der Welttag der Knopfbatterie vom Freitag ist dem Gedenken an alle betroffenen Kinder gewidmet. Eine Studie auf Italien zeigt, dass die Vorfälle gerade in der Covid-19-Pandemie zunahmen. Auch Kinderärzte aus anderen Ländern beobachteten das.
Eine Arbeitsgruppe von Kinderärzten in der Schweiz startet darum eine Sensibilisierung für die Gefahren der Knopfbatterien bei Eltern und Erziehungsverantwortlichen. Auch die Industrie ist gefordert. Sie soll die Batteriefächer für Knopfbatterie verschlusssicher machen. Die Politik sollte die Hersteller dazu drängen.
Vom Spielzeug über Haushaltgeräte bis zu LED-Kerzen sind zahlreiche Produkte mit unsicheren Verschlüssen auf dem Markt. Bei einigen Produkten fallen die Knopfbatterien sogar von selbst heraus.
Schlechte Verschlüsse verkleben
Die Kinderärzte raten Eltern deshalb, den Haushalt durchzugehen und unzureichend gesicherte Verschlüsse mit einem starken Mittel zu verkleben. Überhaupt sollten ausschliesslich Apparate mit einem Batteriefach angeschafft werden, das sich nur mit einem Schraubenzieher öffnen lässt.
Knopfbatterien müssen für Kinderhände unzugänglich aufbewahrt werden. Hat ein Kind dennoch eine Knopfbatterie geschluckt, muss es sofort ins nächste Spital. Noch zuhause sollten ihm die Eltern einen Löffel Honig geben, denn das kann die Verätzungen reduzieren.
(SDA)
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