Sommerplage Entenflöhe
So schützen Sie sich vor den Parasiten

Nach dem Baden im Chapfensee bei Mels SG bekamen zwei Kinder überall Pusteln am Körper. Sie wurden von Entenflöhen gebissen. Kein Einzelfall! Denn überall in der Schweiz lauern die fiesen Flöhe auf ihre Opfer.
Publiziert: 11.07.2018 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:56 Uhr
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Rote Stiche nach Entenflöhen – die Kinder von Nikolina Gansner leiden nach einem Plausch im See.
Foto: Facebook
Johannes Hillig, Selina Schaffner

Es sollte ein gemütlicher Bade-Ausflug werden und endete im Pustel-Horror. Nikolina Gansner (27) aus Igis GR fuhr mit ihren zwei Kindern am Sonntag an den Chapfensee oberhalb von Mels SG. Dann der Schock: Als ihre Kinder aus dem Wasser kommen, sind ihre Körper mit roten, juckenden Pusteln übersät. Nachdem die Symptome nicht nachlassen wollten, sucht Gansner besorgt einen Arzt auf. Diagnose: Entenflöhe!

Je wärmer, desto höher das Risiko

Es sind kleine Parasiten, die sich in die Haut bohren und heftige Reaktionen verursachen können. So wie bei den Kindern von Nikolina Gansner. Nur ein Einzelfall? Leider nicht! «Dies wird regelmässig in der Schweiz so beobachtet», sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen zu BLICK. Der Befall sei zwar unangenehm, aber sonst harmlos und daher nicht meldepflichtig. Es gibt darum keine Zahlen über die jährlichen Entenfloh-Fälle.

Es dürften aber nicht wenige sein. Denn in vielen Schweizer Seen lauern die fiesen Zerkarien-Parasiten, wie sie richtig heissen, auf ihre Opfer. Wo überall, ist schwer zu sagen. Grundsätzlich gilt aber: «Je wärmer der See und je mehr Enten auf dem See, desto grösser die Chance, dass Entenflöhe im Wasser sind», erklärt Gewässerökologe Markus Zeh. Denn im warmen Wasser fühlen sich die Parasiten am wohlsten.

Aus Versehen befallen

Die Wurmeier gelangen nämlich durch den Kot befallener Vögel in die Seen. Schlüpfen die Larven, befallen sie Wasserschnecken. Dort entwickeln sie sich weiter und landen danach wieder im Wasser, auf der Suche nach Vögeln. Damit wäre der Lebenszyklus abgeschlossen. Der Mensch hat darin eigentlich nichts verloren. Aber trotzdem verirren sich einige Würmer, bohren sich irrtümlicherweise in unsere Haut und sorgen für juckende Pusteln. Wer dann kratzt, riskiert üble Infektionen.

So weit muss es aber nicht kommen. Wer sich gründlich nach dem Baden duscht und flache, warme Gewässer meidet, kann ohne Angst ins Wasser springen. Und eines ist natürlich besonders wichtig: Nicht dort schwimmen gehen, wo sich Enten aufhalten oder gefüttert werden. Dann steht einer nassen Abkühlung nichts im Wege!

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