Spektakuläre Sprengung in Graubünden: Die Rhätische Bahn hat am Montag erfolgreich den historischen Castielerviadukt auf der Arosalinie gesprengt. Die Sprengung des 110 Jahre alten Bahnviadukts war wegen gravierender Materialschäden notwendig geworden.
Die Rhätische Bahn (RhB) führt die Schäden vor allem auf den geologisch anspruchsvollen Standort zurück, wie sie am Montag mitteilte. Auf einer Seite lag die Verankerung der Brücke in einem Rutschgebiet, auf der anderen Seite beim Portal eines Tunnels in einer fast senkrechten Felswand.
Der historische Viadukt im Schanfigg bestand aus einem dreiteiligen, filigranen Brückentragwerk aus Stahl. Er lag auf zwei Pfeilern aus Natursteinmauerwerk von 30 beziehungsweise 50 Metern Höhe. Wie auf Videoaufnahmen der RhB zu sehen ist, wurden die beiden Pfeiler im Abstand von einer Sekunde gesprengt. Die Pfeiler und das Stahltrassee brachen wie erwünscht auseinander und stürzten perfekt orchestriert in die Schlucht unter ihnen.
Neue Brücke kommt an Stelle von abgebrochenem Viadukt
Ein Ersatz für den gesprengten Viadukt steht schon bereit. Die neue Bahnbrücke wurde seit März unmittelbar hinter dem Viadukt aufgebaut. Die 84 Meter lange Stahlbrücke kommt ohne Pfeiler aus und wird in den nächsten zwei Wochen an die Stelle des abgebrochenen Viadukts geschoben.
Die moderne Konstruktion wirkt zwar im Vergleich mit der alten schmucklos. Sie ist aber so ausgelegt, dass sie über die nächsten 100 Jahre die beträchtlichen Hangbewegungen mitmachen kann und sich dabei um ganze 1,5 Meter verkürzt.
Die Arosalinie ist während der Arbeit komplett gesperrt. Zwischen Chur und Arosa verkehren Bahnersatzbusse.