Situation im Bergell bleibt dramatisch
Felsabbrüche bedrohen Bondo weiter

Die Gefahr von Murgängen im Bergeller Dorf Bondo bleibt. Experten befürchten weitere Bergstürze. Auch die Bewohner der grünen Zone dürfen nur tagsüber in ihre Häuser.
Publiziert: 10.09.2017 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:09 Uhr
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18 Tage nach dem verheerenden Felssturz im Bondascatal können die Bürger von Bondo GR noch immer nicht heimkehren.
Foto: Keystone
Myrte Müller

Es ist ein Leben zwischen Hoffen und Bangen. 18 Tage nach dem verheerenden Bergsturz im Bondascatal können die Bürger von Bondo GR noch immer nicht heimkehren. Sogar diejenigen, die in der sicheren grünen Zone lebten, dürfen nur tagsüber in ihre Häuser. Grund: Die Zufahrt zu diesem Teil des Orts führt durch die gefährliche rote Zone.

Die Zahl der Evakuierten stieg zwischenzeitlich auf 140 Personen, da auch die Ortsteile Spino und Sottoponte von Murgängen bedroht sind.«Unter ihnen sind Menschen, die Haus und Habe verloren haben», sagt der Sprecher des Bergeller Führungsstabs, Christian Gartmann (52). «Die Situation ist sehr schwierig.»

Trotz Regen keine weiteren Murgänge

Doch auch die Solidarität sei gross. So hätten viele Helfer im Bergell und im Engadin den Evakuierten Wohnungen angeboten, sogar umsonst, erklärt Gartmann. 

Noch immer hält der Regen an. Doch er sei nicht stark, sagt Christian Gartmann, «am Wochenende wurden keine weiteren Murgänge ausgelöst». Die Gefahr sei allerdings keinesfalls gebannt. 

Experten fürchten neuen Felssturz 

Der Piz Cengalo kommt nicht zur Ruhe. Experten befürchten neue Abstürze von einer halben bis einer Million Kubikmeter Fels. «Erste Priorität hat die Leerung des Beckens in Bondo», sagt Sprecher Gartmann, damit dort weitere Murgänge aufgefangen werden können.

Bei guten Bedingungen schaffen die Bagger zurzeit den Abtransport von rund 10'000 Kubikmeter Material am Tag. Im Becken befinden sich aber noch 100'000 Kubikmeter Geröll.

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