Marcel Köhle (36) war einst der katholische Pfarrer von Brigels GR. Für die Liebe hing er letztes Jahr seinen Job an den Nagel – nach sieben Jahren als Geistlicher war Schluss. Der ständige Konflikt mit dem Zölibat-Versprechen war zu viel für ihn. In der Gemeinde war man damals über den Entscheid schockiert.
Denn Köhle war in seiner Kirchengemeinde äusserst beliebt. Dort sammelte man sogar über 5000 Unterschriften für eine Lockerung des Zölibats und schickte diese an Papst Franziskus höchstpersönlich. Köhle spricht nun erstmals vor der Kamera über diese schwierige Entscheidung – im Film «La crusch cun l’amur» von Filmemacherin Bertilla Giossi.
«Für mich stimmt es nun so»
Der Film wird am Sonntag um 17.25 Uhr auf SRF1 ausgestrahlt. Er soll aufzeigen, was alles hinter der schwierigen Entscheidung steckte. Trotz allem gibt es für Köhle aber kein Zurück mehr. «Für mich stimmt es nun so», sagt er im Film.
Wie die «Südostschweiz» schreibt, studiert Köhle momentan an einer pädagogischen Hochschule, er will Lehrer werden. Er lebt mit seiner Partnerin im Prättigau, auch sie ist im Film zu sehen – möchte aber nichts sagen. Beide können sich aber vorstellen, eine Familie zu gründen.
In eine Frau verliebt
Die Filmemacherin Giossi nimmt das Publikum mit auf eine Reise zu den Lebensstationen des Ex-Pfarrers. Vom Student Köhle der sich ein Leben mit dem Zölibat vorstellen kann, über den jungen Vikar Köhle der sich in eine Frau verliebt, bis hin zum Pfarrer, der dieses Verhältnis vorerst beendet.
Am Ende legt Köhle aber sein Amt als Geistlicher nieder und entscheidet sich damit für die Liebe. (bra)