Reto Gurtner plant die längste Seilbahn der Welt
Jetzt will der Laaxer Bergkönig das Glarnerland erobern

Der Laaxer Bergkönig Reto Gurtner will sein Königreich vergrössern. Und wirft die Idee der längsten Seilbahn der Welt von Laax nach Elm GL in die Runde. In Elm ist nicht jeder begeistert.
Publiziert: 22.11.2019 um 13:00 Uhr
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Peter Gurtner (64), Bergkönig von Laax GR, will sein Königreich vergrössern.
Foto: Andrea Brunner

1100 Angestellte, rund 100 Millionen Umsatz, 5 Hotels, 28 Bahnanlagen und den Caumasee: Reto Gurtner (64) ist der König von Laax GR. Damit aber nicht genug! Jetzt plant der «Visionär», wie Gurtner von Bewunderern auch genannt wird, die Eroberung des Kantons Glarus.

Konkret denkt er über den Bau einer Seilbahn nach – von Laax GR über den Vorab-Gletscher runter nach Elm GL. «Die längste Seilbahn der Welt» schwärmt Gurtner, wenn er darüber spricht. Alleine von Elm hoch auf den Vorab-Gletscher wäre sie 4 Kilometer lang.

«Die dargebotene Hand»

Und wie das gewiefte Unternehmer so machen, verkauft er die Idee als Rettungsanker für ein «darbendes Glarner Sernftal». «Ich bin sozusagen die dargebotene Hand», sagt Gurtner zu BLICK. Gratis macht es seine «Weisse Arena» jedoch nicht. Der Kanton Graubünden müsste sich mit 30 Millionen am Projekt beteiligen, sagt Gurtner.

Glarner Bergbahnbetreiber reagierten auf diese Hilfsbereitschaft aber in einer ersten Reaktion anders, als sich Gurtner das vielleicht vorgestellt hat. Da Zürcher Touristen dank einer Seilbahn im Glarnerland viel schneller in der Bündner Bergwelt wären, befürchtet etwa Bruno Landolt, Betreiber der Sportbahnen Elm, Mehrverkehr und ein Parkplatz-Chaos. «Das gäbe bis zu 5000 Autos zusätzlich!», rechnet er in der «Südostschweiz» vor.

Glarner Regierung zeige sich offen

Reto Gurtner sieht das freilich anders. Die Glarner Bedenken hält er für unbegründet. Zu BLICK sagt er: «5000 zusätzliche Autos wegen dieser Bahn? So viele Fahrzeuge parkieren heute noch nicht einmal in Flims, Laax und Falera an einem sehr guten Tag!» Er habe mit der Glarner Regierung über seine Pläne gesprochen, sagt Gurtner weiter. Und dort sei seine Idee auf offene Ohren gestossen.

Schriftliches hat Gurtner noch nicht abgegeben. «Ich mache das immer so: Zuerst lasse ich eine Idee zirkulieren, schaue, wie sie ankommt. Danach erst kommt der nächste Schritt», so Gurtner. Bis zu einer möglichen Realisierung dauert es darum noch Jahre. Vor 2028 werde bestimmt nicht gebaut. (fr)

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