Laut den letzten und im Mai publizierten Messergebnissen rutscht das auf einer 150 Meter dicken Felspartie liegende Dorf einen Meter pro Jahr talwärts. Zusätzlich verschiebt sich der Hang über der Nordseite von Brienz um mehr als vier Meter pro Jahr. Im Jahr 2017 haben die Behörden bereits Alarmstufe Rot ausgerufen (BLICK berichtete).
Die Lage bleibe angespannt. Falls die Geschwindigkeit der Rutschung am Berg anhalte, müsse schon innerhalb der nächsten Jahre mit einem grossen Bergsturz gerechnet werden. Das teilte die Gemeinde Albula, zu der Brienz gehört, der Bevölkerung am Freitagabend an einem Informationsanlass im benachbarten Tiefencastel mit.
Gemeindepräsident hält schnelle Evakuierung für unwahrscheinlich
Die Brienzer Bevölkerung, knapp 100 Einwohnerinnen und Einwohner, sowie diejenige weiterer Ortschaften im Albulatal, bekommen in den nächsten Tagen schriftliche Informationen darüber, wie sie sich im Falle einer Evakuierung innerhalb weniger Stunden verhalten müssen.
Die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Evakuierung ist gemäss Gemeindepräsident Daniel Albertin allerdings sehr klein. Im Interesse der Sicherheit der betroffenen Bevölkerung wolle die Gemeinde aber vorbereitet sein, Massnahmen auch rasch und geordnet durchführen zu können.