Der Weiler S-charl am Ende des gleichnamigen Seitentals wurde letzte Woche während den Unwettern von der Umwelt abgeschnitten. Mehrere Rüfen verschütteten die Zufahrtsstrasse, eine Strassenbrücke wurde weggerissen. Als vorübergehender Ersatz dient nun die Notbrücke des Militärs.
Der Einsatz der Armee erfolgt auf Anfrage des Kantons Graubünden und ist als Katastrophenhilfeeinsatz für den Kanton und die Gemeinde Scuol unentgeltlich. Die Armee stellt die Brücke für maximal sechs Monate zur Verfügung, bis eine zivile Ersatzbrücke erstellt ist.
Der Aufbau der Brücke dauert drei Tage und soll am Freitagnachmittag abgeschlossen sein. Mit dem Aufbau allein sind 14 Soldaten des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsverbandes beschäftigt. Nach dem Aufbau zieht sich die Armee zurück, wie Urs Müller, Mediensprecher des Führungsstabes der Armee, auf Anfrage erklärte. Für den Betrieb der Brücke wird die Gemeinde Scuol zuständig sein.
Zum Einsatz kommt das sogenannte «Unterstützungsbrückensystem 46 Meter», das mit dem Rüstungsprogramm 2011 beschafft wurde. Es hat einen angebauten Fussgängersteg und eine hohe Tragkraft von 70 Tonnen.
Es ist das erste Mal, dass dieses Brückensystem von der Armee im zivilen Bereich eingesetzt wird. Normalerweise wird die Notbrücke bei der Verschiebung von Panzerverbänden benötigt. (SDA)