Der Tourismus-Kanton Graubünden freut sich über jeden Gast. Ausser bei der Jagd. Auf Bündner Hirsche und Gämse dürfen nur Einheimische schiessen. Auswärtige unerwünscht.
Bis jetzt. Denn die Bündner Regierung will, dass neu auch Auswärtige im Kanton auf die Pirsch gehen dürfen, schreibt die «Südostschweiz».
Damit die Zürcher und Thurgauer den Bündner nicht das ganze Wild vor der Nase wegschiessen, gibt es aber strenge Auflagen.
So bekommt jeder Bündner Jäger zwei Gästekarten, mit denen er jeweils einen auswärtigen Jäger für einen Tag mitnehmen darf. Zudem kann die Regierung die Anzahl Gästekarten auf 100 begrenzen und sogar noch bestimmen, welche Tiere der Gast-Jäger schiessen darf.
Die Mehrheit der Bündner Jäger steht hinter der Revision des Gesetzes. Denn sie dürfen schon lange in anderen Kantonen auf die Jagd - meist auf Einladung von befreundeten Jägern und jeweils sehr erfolgreich.
Revanchieren können sie sich aber nicht. «Das hat zu einer Art Imageproblem geführt», sagt Hannes Parpan, früherer Präsident der grossrätlichen Jägerfraktion.
Er begrüsst deshalb die Gesetzesänderung: «Sonst wollen wir auch in jedem Bereich Touristen anlocken. Wieso also nicht auch hier?» (sas)