Nachweise von Einzelwölfen gibt es zudem aus allen Talschaften des Kantons mit bislang geringer Wolfspräsenz. Das schrieb das kantonale Amt für Jagd und Fischerei im dritten Quartalsbericht Grossraubtiere, der am Montag publiziert wurde.
«Aufgrund der hohen Dynamik muss von weiteren Paarbildungen im Verlauf der Wintermonate ausgegangen werden», hiess es. Wie viele Wölfe im Kanton leben, ist noch unklar. Eine kantonale Schätzung des Bestandes ist noch nicht abgeschlossen. Mitte September schätzte die Wildhut die Zahl der Wölfe auf über 100.
Eine Leitwölfin hat die Wildhut wegen ihres schlechten körperlichen Zustandes und einer fehlenden Fluchtreaktion erlegt. Zudem wurden bei der Regulierung eines Rudels zwei Jungwölfe geschossen.
Für sechs Rudel in der Surselva, dem Misox, dem Hinterrheintal und auf der Lenzerheide reichte der Kanton beim Bundesamt für Umwelt Gesuche zur Bestandsregulation ein. Vier Gesuche wurden inzwischen bewilligt, eines wurde abgelehnt und eines ist noch hängig.
Die Grossraubtiere haben im dritten Quartal 226 Nutztiere gerissen. Bis auf zwei Kälber oder Rinder handelte es sich um Schafe und Ziegen. (SDA)