Nach Skandal um Dusch-Aufforderung für Juden in Arosa
Knigge für Schweizer Hotels

Im Apartmenthaus Paradies in Arosa wurden Juden letzten Sommer aufgefordert, vor dem Sprung in den Pool zu duschen. Dieser Faux-pas soll sich diese Saison nicht wiederholen.
Publiziert: 26.03.2018 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2023 um 16:32 Uhr
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Ruth T., Abwartin des Apartmenthauses Paradies in Arosa, hat zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Sie forderte auf einem Anschlag die jüdischen Gäste auf, vor dem Bad im Pool zu duschen. Das sorgte für einen Skandal.
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Ruth T.* war letzten August die berühmteste Abwartin der Schweiz. Die Hauswartin des Apartmenthauses Paradies in Arosa GR erntete einen Shitstorm, nachdem sie mit einem Zettel explizit Juden aufforderte, vor dem Baden im Hotelpool zu duschen.

Ein Plakat, aufgehängt im Apartmenthaus Paradies in Arosa GR, sorgt in Israel für Empörung.
Foto: zVg

Nach einem internationalen Aufschrei wurde das Hotel von booking.com gesperrt und Ruth T. mit heftigen Briefen und Anrufen traktiert. «Dafür musste ich bitter bezahlen,» sagte sie BLICK.

Die Wut ebbte ab. Doch jetzt steht die nächste Saison vor der Tür. Und einen «Fall Arosa» soll es nicht noch einmal geben, wenn es nach der Paradies-Managerin Ruth T. geht.

«Viele von uns haben überreagiert»

Der SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner unterstützt Arosa.
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Helfen dabei soll eine Initiative von Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerisch-Israelitischen Gemeindebundes (SIG). Er setzte sich fürs Paradies und den Tourismusort Arosa ein, schickte sogar einen Brief an booking.com mit der Bitte, das Aparthotel wieder aufzunehmen. Eine Antwort bleibt seit zwei Monaten aus, sagt Kreutner zur «Südostschweiz».

Mit einem vom SIG organisierten Seminar will er das gegenseitige Verständnis zwischen Tourismusbetrieben und jüdischen Gästen verbessern. Kreutner meint aber auch, Selbstreflexion sei gefragt: «Viele von uns haben überreagiert.» 

Aufklärungsarbeit für alle

Dem gegenseitigen Unverständnis will der SIG mit Informationsmaterial, das kommende Sommersaison verteilt wird, aktiv entgegenwirken. Betrieben der Tourismusindustrie soll so erklärt werden, wie orthodoxe jüdische Gäste ticken.

Idyllischer Ort im Bündnerland: Arosa ist auch bei jüdischen Gästen ein beliebter Ferienort.
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Wiederum brauchten jüdische Gäste Verhaltensregeln fürs Zusammenleben in der Schweiz, sagt Kreutner. Der Aufklärungsbedarf sei gross. So erlebten viele orthodoxe Gäste zum Beispiel das «Grüezi» von Unbekannten als befremdlich. (voi)

*Name der Redaktion bekannt 

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