Nach Last-Minute-Absage der «Silvester Boom»
Droht in Chur schon die nächste Party-Blamage?

Eine gross angekündigte Silvesterfeier musste in Chur zwei Stunden vor Beginn kurzfristig abgeblasen werden. Nun sorgt die nächste Grossveranstaltung für Knatsch.
Publiziert: 07.01.2020 um 18:36 Uhr
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In Chur hätte am vergangenen Silvester eine grosse Party steigen sollen.
Foto: Facebook / Silvester Boom
Andrea Cattani

Der Jahreswechsel ist einigen Churer Partygängern noch in unguter Erinnerung. Mit grossen Versprechungen wurde nicht gespart, als die Veranstalter dort zur Silvester Boom eingeladen hatten – nach eigenen Angaben die «grösste Silvesterparty Graubündens». Nur: Zur Feier kam es nie.

Gerade mal zwei Stunden vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung kommunizierten die Organisatoren auf ihrer Facebook-Seite kleinlaut die Absage des Events. Angeblich, weil die Lokalität für den Anlass geschlossen werden musste. Wer geplant hatte, an der Silvester Boom auf das neue Jahr anzustossen, wurde frustriert sitzengelassen.

Megaparty für Latin-Liebhaber geplant

Und jetzt droht Chur schon die nächste Party-Blamage! Auch für diesen Sommer wird in Graubündens Hauptstadt wieder mit der ganz grossen Festival-Kelle angerührt. Vom 26. bis zum 28. Juni soll auf der Oberen Au das Latin-World-Openair stattfinden. Gerechnet wird bei den Verantwortlichen mit 50'000 Besuchern auf einem über 30'000 Quadratmeter grossen Festgelände. Sogar eine Chilbi für die Gäste ist geplant. Allerdings ist auch hier die Sache mit der Lokalität noch alles andere als geregelt.

Zwar gibt es eine Vorreservation für das Areal, wie die Churer Stadtpolizei gegenüber der «Südostschweiz» bestätigt. Allerdings ist diese keinesfalls verbindlich. Bis Ende Januar müssten die Organisatoren zwingend Konzepte für Bereiche wie die Sicherheit, den Verkehr oder auch den Brandschutz abliefern.

Von all den Unsicherheiten lässt sich das Party-Komitee aber auch diesmal nicht aufhalten. Schon jetzt werden Tickets für das Openair verkauft – die teuerste Kategorie gibts für satte 449 Franken.

«Wir werden keinen Vertrag abschliessen»

Das Vorgehen der Veranstalter löst in Chur wenig Begeisterung aus. Nach dem Vorfall mit der Silvesterparty habe man auch das Latin-Festival nochmals genauer unter die Lupe genommen, heisst es gegenüber der «Südostschweiz». Dabei habe man festgestellt, dass es sich um dieselben Organisatoren handeln muss wie bei der Silvesterparty in Chur, zu der es nie kam.

Stadtpräsident Urs Marti sagt auf Anfrage von BLICK, der Organisator habe zwar verschiedene Vorbereitungen unternommen und habe auch mit der Stadt Kontakt aufgenommen. «Ausser der provisorischen Abklärung haben wir aber nie etwas anderes erhalten. Nun stehen wir fünf Monate vor dem geplanten Grossanlass und es liegt noch immer kein konkreter Plan vor.»

Marti stösst sauer auf, dass die Party-Veranstalter schon jetzt Geld einkassieren, obwohl noch nichts definitiv geregelt sei. «Unter den gegebenen Umständen kann die Stadt sicher keinen Vertrag abschliessen.»

Organisatoren: «Mit dem Stadtpräsidenten haben wir nie gesprochen»

BLICK erreicht Kimberlee Zwyssig in ihren Ferien. Sie ist eine der Organisatoren des geplanten Openairs. Über die Aussagen des Churer Stadtpräsidenten ist sie erstaunt. Mit den Verantwortlichen der Silvesterparty habe man nichts zu tun. «Und mit dem Stadtpräsidenten haben wir nie gesprochen.»

Stattdessen sei man mit der Polizei in stetem Kontakt. Der Start für den Ticketverkauf sei mit den Behörden abgesprochen gewesen. Und auch die noch ausstehenden Angaben sieht Zwyssig nicht als Problem. «Ende Januar werden wir wie geplant mit der Stadtpolizei zusammensitzen. Die Anzahl der bis dahin verkauften Tickets werden dann auch für die Ausarbeitung der Konzepte entscheidend sein.»

Wie viele Billette bisher verkauft wurden, wollen die Organisatoren nicht sagen. Man sei aber «sehr zufrieden» mit den Zahlen.

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