Mehrere Tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial gelöst
Mega-Felssturz im Unterengadin – Strasse für mehrere Wochen gesperrt

Im Unterengadin ist es zwischen Martina und der Landesgrenze am Samstagmorgen zu einem Felssturz gekommen. Als Folge der Starkniederschläge haben sich mehrere Tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial gelöst. Die Engadinerstrasse bleibt für mehrere Wochen gesperrt.
Publiziert: 23.12.2023 um 18:41 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2023 um 00:04 Uhr
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Zwischen Martina und Landesgrenze hat sich im Unterengadin am Samstag ein heftiger Felssturz ereignet.
Foto: Kapo GR

Im Unterengadin hat sich am Samstagmorgen ein heftiger Felssturz ereignet. Wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt, haben sich als Folge der Starkniederschläge der letzten Tage mehrere Tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial gelöst. Davon hätten 50 und 100 Kubikmeter die Engadinerstrasse im Bereich zwischen Val Spelunca und Vestmezza verschüttet. 

Die Auswirkungen sind nicht unerheblich: So bleibe die Engadinerstrasse aufgrund der erforderlichen Sicherungs- und Räumungsarbeiten sowie der Instandsetzung der Strasse und Stützmauern voraussichtlich für mehrere Wochen gesperrt. Dem Tiefbauamt zufolge sei eine genaue Einschätzung der Situation derzeit noch nicht möglich.

Mitarbeiter konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, habe ein Mitarbeiter des Tiefbauamts Graubünden auf der morgendlichen Kontrollfahrt gegen 6 Uhr mehrere kleinere Steine auf der Engadinerstrasse entdeckt. Als er damit begann, diese wegzuräumen, lösten sich mehrere Hundert Meter oberhalb der Strasse zwischen 15'000 und 20'000 Kubikmeter Felsmaterial. Der Mitarbeiter konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, bevor ein Teil des Ausbruchs die Strasse verschüttete und weitere Blöcke über die Strasse hinaus in den Inn stürzten.

Die bergseitige Stützmauer, die Fahrbahn sowie der Strassenkordon der talseitigen Stützmauer seien stark beschädigt und auf einer Länge von rund 20 Metern komplett zerstört worden. Das Ausbruchgebiet liege zwischen der Samnauner- und der Engadinerstrasse. Dort, sowie in der Sturzbahn bis auf die Engadinerstrasse, befänden sich noch immer mehrere Tausend Kubikmeter Gesteinsmaterial und einzelne grosse Blöcke mit einem Volumen bis zu 20 Kubikmetern.

Umleitung via Nauders und Pfunds

Bevor mit den Räumungsarbeiten gestartet werden könne, müsse das Ausbruchsgebiet gesichert werden. Aufgrund der grossen Mengen an losem Gesteinsmaterial, das sich noch im Ausbruchsgebiet befindet, sei es zur Sicherheit der Mitarbeitenden aktuell nicht möglich, das Gebiet zu betreten.

Die Engadinerstrasse ist zwischen Martina und der Landesgrenze gesperrt. Eine Umleitung via Nauders und Pfunds ist der Polizei zufolge signalisiert. Die Umleitung führt über die Martinsbruckerstrasse nach Nauders und weiter über die Reschenstrasse nach Pfunds.

Aus Sicherheitsgründen ist auch die Samnaunerstrasse zwischen dem Abzweiger Vinadi bis Acla gesperrt. Reisende nutzen ebenfalls die Umfahrungsmöglichkeit via Nauders/Pfunds/Spiss. (dzc)

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