Einen besonderen Gruss erhielt der Churer Bischof Vitus Huonder (73) am Wochenende auf die Mauer des Bistums gesprayt. Ein lila Graffiti verkündete: «Lieber Vitus, ich mache jetzt Schluss mit dir, dein Jesus.»
Der Spruch dürfte eine Antwort auf die umstrittenen Äusserungen Huonders in Fulda (D) sein. In einer Rede Ende Juli zitierte er dort Textstellen aus dem Alten Testament, wonach Homosexualität eine Gräueltat sei, die mit dem Tod bestraft werde.
Bistumssprecher Giuseppe Gracia: «Ich kann bestätigen, dass jemand beim Bistum Chur ein Graffiti mit einer Drohung gesprayt hat.»
Immerhin: Huonder war nach empörten Reaktionen auf seine Äusserung zurückgekrebst, hatte sich öffentlich in einem Brief an 800 Mitarbeiter im Bistum Chur und besonders bei «homosexuell empfindenden Menschen» entschuldigt.
Es nützte nichts: Der Geistliche erhält weiter Drohungen. «Wir haben viele Briefe mit üblen Beschimpfungen und Schmähungen erhalten. In einem der Briefe war eine Pistolenkugel drin», so der Bistumssprecher. Die Polizei war gestern im Bistum und hat die Sachbeschädigung aufgenommen. «Es bleibt dem Bistum überlassen, ob es Strafanzeige stellen will», sagt Roland Hemmi von der Churer Stadtpolizei.