Wenn die Kinder von Tanja Spescha im Winter um 7.20 Uhr in die Schule gehen, ist es noch dunkel in St. Peter GR. Es herrscht reger Verkehr, da Touristen durch das Dorf ins Skigebiet Arosa fahren. Teilweise ist um diese Zeit auch noch die Schneeräumung in vollem Gang.
Doch es gibt weder einen Fussgängerstreifen noch Schilder, die auf die Schulkinder aufmerksam machen. Um die Kinder wenigstens ein bisschen sichtbar zu machen, können betroffene Familien beim Kindergarten Leuchtwesten und Taschenlampen ausleihen, wie die «Südostschweiz» berichtet.
«Es ist brutal unübersichtlich »
An manchen Tagen begleitet Spescha ihre Tochter (5) und ihren Sohn (8) gleich selber in die Schule. «Man hat Angst um die Kinder. Autos, die um die Kurve kommen, hört man kaum. Es ist brutal unübersichtlich», sagt sie zu BLICK.
Seit die Strasse vor zehn Jahren saniert wurde, gibt es in St. Peter keinen Fussgängerstreifen mehr. Gemeindepräsident Lorenzo Schmid ist sich der Problematik bewusst: «Die Gemeinde nimmt bereits den dritten Anlauf um den Fussgängerstreifen durchzusetzen. Bisher hat die Kantonspolizei den Bau aber nicht bewilligt.»
«Ich glaube, der kommt erst, wenn ein Kind überfahren wird»
Warum nicht? Sprecher Roman Rüegg von der Kantonspolizei Graubünden erklärt: «Wir haben uns an Normen zu halten. Wenn man einen Fussgängerstreifen anlegen will, muss er auch sicher sein.» Doch da er den konkreten Fall nicht kenne, kann er dazu keine Stellung nehmen.
Momentan bleibt den Eltern von St. Peter nur eines: Abwarten und die Kinder begleiten, oder gut ausrüsten. Mutter Tanja Spescha ist frustriert: «Ich glaube, der Fussgängerstreifen kommt erst, wenn ein Kind überfahren wird!»
Haben auch Ihre Kinder einen gefährlichen Schulweg? Erzählen Sie uns davon in den Kommentaren.