Interaktive 360°-Panoramafotos
So siehts in Bondo nach dem Bergsturz aus

Die meisten Einwohner Bondos sind zurück in ihren Häusern. Arbeiter reparieren die verschüttete Kantonsstrasse und räumen das Rückhaltebecken frei. BLICK flog mit einer Drohne über das Gebiet und zeigt in 360°-Rundumansicht, wie es in Bondo heute aussieht.
Publiziert: 10.11.2017 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2024 um 13:21 Uhr
Text: Anian Heierli, Panoramafoto: Dominik Baumann, Panoramagrafik: Priska Wallimann

Nun kehrt Schritt für Schritt die Normalität in Bondo GR ein. Das Bündner Bergdorf im Bergell ist nach dem Bergsturz am 23. August wieder bewohnt. Die Talgemeinde Bregaglia hob die Evakuierungszone vergangenen Samstag komplett auf. 46 weitere Einwohner durften in ihre Häuser zurückkehren. Nur noch sieben Gebäude in Bondo und Sottoponte sind verschüttet. Betroffen sind fünf Einheimische und sieben Ferienwohnungs-Besitzer. 

Armee und Zivilschutz bleiben im Einsatz

BLICK flog mit einer Drohne über das Gebiet. Zoomen Sie in die Aufnahmen, um detaillierte Ansichten zu erhalten und erhalten Sie in der drehbaren Karte einen neuen Blick auf die Situation heute. Sie sehen: Die Arbeiten im Material-Rückhaltebecken sind fast abgeschlossen. Das heisst: Falls neue Murgänge ins Tal donnern, sollte das Gestein aufgefangen werden. Die Arbeiter errichteten mit Felsbrocken einen Schutzwall. Doch noch ist man nicht fertig: «Die Armee und der Zivilschutz räumen die letzten verschütteten Häuser frei», sagt Krisensprecher Christian Gartmann zu BLICK. «Jeder einzelne Bewohner, der zurück kann, ist eine positive Nachricht.»

Selbst Thurgauer packen mit an

Seit gestern packen auch Zivilschützer aus dem Thurgau mit an. Die 30 Männer lösten ihre Kollegen aus dem Kanton Graubünden ab. Aufgeteilt auf neun Gruppen stehen sie bis zum 15. Dezember im Einsatz. Die Kosten von 25’000 Franken übernimmt der Thurgau.

Laut Gartmann hat die verschüttete Kantonsstrasse Priorität. Die Wiedereröffnung soll Ende November stattfinden. Er ist zuversichtlich: «Wir liegen gut im Zeitplan.» Die Strasse ist wichtig für ganz Graubünden. Sie verbindet das Engadin mit Italien. Die Durchfahrt ist aber schon jetzt möglich. Die Autos fahren auf einer provisorischen Strasse.

Schutt wird bald bepflanzt

In einem letzten Schritt werden dann die Schutzwälle und Deponien weiter erhöht. «Wir haben hier im Bergell wortwörtlich Berge versetzt», sagt Gartmann. Zuletzt soll das Geröll begrünt und mit Bäumen bepflanzt werden. Spätestens dann hat die Region ihren alten Charme wieder.

Die Einsatzkräfte haben Grosses geleistet, wenn man bedenkt, dass am 23. August beinahe ganz Bondo unter Schutt begraben wurde. Wenig später kam es zu weiteren Felsstürzen und Murgängen. Die Einwohner mussten ihre Häuser fluchtartig verlassen.

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