Der Davoser Landammann Philipp Wilhelm (SP, 36) fällt wegen einer Erschöpfungsdepression auf unbestimmte Zeit aus. Das teilte der er am Freitag in einer persönlich gehaltenen Mitteilung auf dem Webportal der Alpenstadt mit.
«Aufgrund einer Erschöpfungsdepression bin ich zurzeit nicht arbeitsfähig und befinde mich in stationärer Behandlung in einer spezialisierten Klinik», schrieb Wilhelm an die Davoserinnen und Davoser.
Es sei noch offen, wie viel Zeit seine Behandlung in Anspruch nehmen werde. Er wolle bis Ende Jahr «klare Sicht» haben und sobald möglich im neuen Jahr wieder schrittweise in die Arbeit einsteigen.
Stellvertretung bereits geregelt
«Wer mich kennt, weiss, dass ich möglichst schnell wieder anpacken will», erklärte Wilhelm in der Mitteilung. Er habe aber in den letzten Tagen lernen müssen zu akzeptieren, dass das «im Moment physisch sowie psychisch nicht möglich» sei und er sich genügend Zeit für die Genesung nehmen müsse.
Wie der Kleine Landrat, die Stadtregierung, gleichentags mitteilte, hat er bereits die Stellvertretung des jungen Landammanns geregelt. Statthalter Stefan Walser (SP) übernimmt bis Ende Jahr den Vorsitz der Regierung, besorgt die Geschäftsleitung der Gemeinde und koordiniert die Zusammenarbeit der Departemente. Da Walser Ende Jahr aus der Regierung austritt, wird ab 2025 die neu gewählte Valérie Favre Accola (SVP) gleich mit Beginn ihrer ersten Amtszeit Statthalterin.
Wilhelm wurde 2020 als erster SP-Politiker überraschend ins höchste Exekutivamt gewählt worden. Erst im Frühling wurde der beliebte Landammann mit 78 Prozent der Stimmen wiedergewählt.