Nach den sintflutartigen Regenfällen der letzten Tage zeigt sich die Region am Splügenpass heute wieder von ihrer idyllischen, sonnigen Seite. Wenig lässt auf die spektakuläre Rettungsaktion schliessen, mit der am Mittwoch zwei Deutsche vor den Fluten des Hüscherabach gerettet werden mussten (BLICK berichtete).
Mit einem Kran gelang es, die beiden Touristen aus den Wassermassen zu ziehen. «Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut», sagt William Kloter von der Kantonspolizei Graubünden am Donnerstag.
Selbst Drohnen fanden den VW-Bus nicht
Die beiden 26 und 27 Jahre alten Männer hatten die Nacht auf Mittwoch in einem blauen VW-Bus verbracht. Im Schlaf hatten sie nicht bemerkt, wie der Dauerregen den Hüscherabach immer weiter anschwellen liess – und den Parkplatz am Ufer Stück für Stück wegschwemmte.
Für die Heimreise nach Deutschland werden sich die beiden Camper aber nach einer Alternative umsehen müssen. «Der Kleinbus ist vom Bach mitgerissen worden», erklärt Kloter. «Die Kantonspolizei hat sogar Drohnen eingesetzt, um das Fahrzeug ausfindig zu machen – bisher aber ohne Erfolg.»
Kloter vermutet, dass der Wagen irgendwo im Gebiet zwischen Splügen GR und Sufnersee liegt. «Wenn das Wasser weiter zurückgegangen ist, wird der Kleinbus bestimmt auftauchen. Dann können wir ihn bergen.»
Am Wochenende folgt der nächste Regen
Die beiden Deutschen seien glücklicherweise die einzigen Personen gewesen, die aus einer solchen Notsituation gerettet werden mussten. Ansonsten sei man aber auch heute noch damit beschäftigt, die letzten überfluteten Keller auszupumpen. Wie gross der angerichtete Schaden insgesamt ist, kann derzeit noch nicht beziffert werden.
Bis am Samstag entspannt sich die Situation in der Gemeinde Misox GR und Umgebung weiter. Für das Wochenende und den Beginn der kommenden Woche sind allerdings bereits neue, teils starke Niederschläge vorausgesagt. (cat)