Eigentlich ist Napa (12) bereits Anfang Juli im Bärenland in Arosa angekommen. Doch bis jetzt musste er im sogenannten Angewöhnungskäfig ausharren.
Diese «Quarantäne» ist nun vorbei. Am Donnerstag durfte Napa pünktlich zur Mittagszeit in die Freiheit bzw. das 30'000 Quadratmeter grosse Aussengehege erkunden.
Jahrelang vegetierte Zirkusbär Napa in Serbien in einem Käfig vor sich hin. Die Stiftung «Vier Pfoten» und das Bärenland schenkten ihm in der Schweiz Asyl. Rund 28 Stunden dauerte die lange Fahrt vom serbischen Palic ins Bündnerland. Per Seilbahn wurde Napa ins Bärenland gefahren - natürlich sicher verpackt im Transportkäfig.
Napa musste sich an den Gras-Boden gewöhnen
Bei 22 Grad und strahlendem Sonnenschein setzte Napa am Donnerstag seine Tatzen erstmals vor die Türe.
Nach der Öffnung des Gitters war Napa zwar noch etwas misstrauisch, aber nach zwei Minuten fasste er sich ein Herz und stürmte in die Natur.
Dort wartete eine ganz neue Erfahrung für ihn: Ein Boden aus Gras und Erde. Auch hier brauchte der Bär, der sich nur Betonböden gewohnt war, ein paar Minuten, bis er sich auf die neue Oberfläche traute.
«Die Reaktion von Napa auf die neue Umgebung zeigt, wie wichtig es ist, Bären ein naturnahes Umfeld zu bieten», sagt Bärenexperte Carsten Hertwig von «Vier Pfoten». Auch Pascal Jenny, Präsident der Stiftung Arosa Bären, freut sich: «Wir sind stolz darauf, Napa nun ein besseres Leben bieten zu können.»
Bad im Teich spart sich Napa für heissere Tage
Napa wurde in einem Zoo geboren und kam vermutlich bereits als Jungbär zum serbischen Zirkus Corona. Ob er dort tatsächlich in der Manege auftreten musste, ist nicht bekannt. Da es in Serbien, ganz im Gegensatz zur Schweiz, bereits seit 2009 ein Wildtierverbot in Zirkussen gibt, ist anzunehmen, dass er über Jahre hinweg in einem kleinen Käfig auf dem Areal des Zirkusses gehalten wurde.
Der Bär wird nun einige Tage Zeit haben, sich in seiner neuen Umgebung einzugewöhnen – und endlich den Sprung in seinen Bärenteich zu wagen.
Einen weiteren Höhepunkt wird es nächste Woche geben, wenn Bundesrätin Doris Leuthard und andere Gäste am 3. August zur Eröffnung des Arosa Bärenlandes nach Graubünden reisen.
Am Wochenende (4./5. August) sind dann «Tage der offenen Türe». Am Montag, 6. August, wird der Betrieb des ersten Bärenschutzzentrums der Schweiz dann offiziell aufgenommen. (pma/bö)