Erhöhte Geschwindigkeit trotz Phase Grün
Brienz GR rutscht weiter Richtung Tal

Der Bergsturz in Brienz GR schlug im Juni 2023 hohe Wellen. Wochenlang konnten die Bewohner des Bergdorfs nicht mehr nach Hause zurück. Jetzt ist der Ort zwar wieder bewohnbar, rutscht aber weiter ab.
Publiziert: 19.01.2024 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2024 um 09:00 Uhr
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Das Dorf Brienz/Brinzauls rutscht weiter.
Foto: Keystone

Lange war es ruhig um das wegen eines Bergsturzes evakuierte Dorf Brienz GR. 52 Tage, nachdem die Bewohner im Juni 2023 ihr zu Hause verlassen mussten, konnten sie wieder zurückkehren. Ein Zwischenstand der Gemeinde zeigt aber: Das Dorf rutscht weiter ab, und die Rutsch-Geschwindigkeit hat zugenommen. 

«Die auf der Rutschung im Dorf gemessenen Geschwindigkeiten haben weiter zugenommen. Der Messpunkt im Dorf bewegt sich aktuell mit mehr als 1,4 Metern pro Jahr», schreibt die Gemeinde Albula/Alvra am Freitag in einer Mitteilung. 

Erdbeben am Donnerstag

Die Rutsch-Geschwindigkeit des Bergs nimmt im mittelfristigen Trend zu. Auf dem bewaldeten Rücken Caltgeras sei das bereits seit dem Spätsommer 2023 so, schreibt die Gemeinde weiter. Kurzfristig zeigen die Messungen in fast allen Bereichen leicht abnehmende Geschwindigkeiten.

Derzeit besteht aber weiter keine Gefahr für Brienz und seine Bewohner. Nach wie vor befinde man sich in Phase Grün. Am Donnerstag hat sich beim Aroser Rothorn, 8,4 Kilometer nord-nordwestlich von Brienz, ein Erdbeben ereignet. Das Beben hatte eine Magnitude von 3.0, und das Epizentrum lag in einer Tiefe von 6,4 Kilometern. Der Frühwarndienst und die Fachgruppe Naturgefahren erwarten nicht, dass nun ein grösseres Fels- oder Bergsturzereignis ausgelöst oder wahrscheinlicher wird. (ene)

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