Die Bündner Skandalfirma Carna Grischa erhielt gestern unangemeldeten Besuch: Polizisten führten am Vormittag bei der Fleischhändlerin in Landquart GR eine Hausdurchsuchung durch.
Sie beschlagnahmten Datenträger und Unterlagen, wie der leitende Staatsanwalt Claudio Riedi (47) auf Anfrage von BLICK sagt. Die Festplatten und Ordner füllten beim Abtransport mehrere Kisten. Die Ergebnisse stehen aus.
Billigfleisch überteuert verkauft
Die Bündner Staatsanwaltschaft erhielt am 7. November eine anonyme Strafanzeige gegen die 30-Millionen-Firma. Sie enthielt Dokumente, die belegen, dass Carna Grischa über Jahre hinweg ausländisches Billigfleisch als teures Schweizer Fleisch verkauft hatte.
Gemäss den Unterlagen hat Carna Grischa auch Verfallsdaten gefälscht, Tiefkühlware als Frischfleisch verkauft und anstatt Rindfleisch Pferd geliefert. Am letzten Sonntag machte SonntagsBlick den Skandal öffentlich.
Bereits am Montag fuhr die Lebensmittelkontrolle bei Carna Grischa vor. Die Untersuchung dauerte mehrere Tage. Zu den Ergebnissen macht Lebensmittelkontrolleur Rolf Hanimann keine Angaben.