Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet
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Tortour-Rennen abgebrochen:Rad-Star Roger Nachbur stirbt bei Unfall am Oberalppass

Rad-Star Roger Nachbur (†38) stirbt bei Unfall am Oberalppass – eine Augenzeugin berichtet
«Der Töfffahrer hat rücksichtslos überholt»

Tödlicher Unfall an der Tortour, einem Nonstop-Velorennen durch die ganze Schweiz. Am Samstag stiess Rad-Star Roger Nachbur mit einem Motorrad zusammen. Die Spuren zeigen: Der Töfffahrer befand sich auf der Gegenfahrbahn.
Publiziert: 15.08.2020 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2020 um 13:53 Uhr
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Aktuelle Bilder vom Unfallort zeigen die Position des Töff-Fahrers. Nach ersten Erkenntnissen fuhr er auf der falschen Seite.
Foto: Thomas Benkö

Es ist ein schwarzes Rad-Wochenende: Roger Nachbur (†38) stirbt nach einem Zusammenstoss mit einem Töfffahrer auf dem Oberalppass. Der ehemalige Schweizermeister im Ultracycling erliegt noch auf der Unfallstelle seinen Verletzungen. Aktuelle Bilder vom Unfallort zeigen, dass der Radfahrer wohl korrekt auf seiner Spur war, als der Aufprall passierte. Dies bestätigt heute Sonntag auch die Kantonspolizei Graubünden, die gestern noch nicht zum Hergang informierte.

«Ersten Erkenntnissen zufolge fand die Kollision auf der Spur statt, die dem Velofahrer zustand», sagt Sprecher Jürgen Rüegg zu BLICK. «Die Position des Töff-Fahrers wird man genau untersuchen.» Der Hergang sei aber noch nicht restlos geklärt. Da es sich um ein Unglück mit Todesfolge handelt, liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft.

War der Motorradlenker am Überholen? Eine Augenzeugin sagt zu BLICK: «Der Verursacher hatte uns mit einer Töffgruppe vorher vollkommen rücksichtslos überholt und gefährdet.»

Zum Zeitpunkt des Unfalls fand am Oberalppass die Tortour statt, – ein Nonstop-Radrennen für Extremsportler. Unfallopfer Nachbur (†38) stand selbst am Start. Das bestätigt «Philipps Bike Team», wo Nachbur sportlicher Leiter gewesen ist.

Rennen abgebrochen

Zwei Helikopter der Rega waren nach dem Unfall vor Ort. Die Strasse war bis in den frühen Abend hinein gesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet.

Nach Angaben der Organisatoren wurde das Rennen «aus Respekt vor den Angehörigen des Opfers abgebrochen». Nachbur war um fünf Uhr morgens in Zürich ins 1000 Kilometer lange Rennen rund um die Schweiz gestartet. Nachdem er die Lang-Variante im Jahr 2017 gewonnen hatte und Schweizermeister im Ultracycling wurde, siegte er 2019 auch in der kürzeren Sprint-Variante. Dieses Mal ist Nachbur mit seiner Firma im 4er-Team auf der Langdistanz angetreten.

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Die geplante Route hätte über Altdorf UR und den Oberalppass nach Disentis GR führen sollen, dann über den Lukmanier ins Tessin und über den Furkapass ins Wallis bis Martigny VS, anschliessend an den Neuenburgersee nach Yverdon-les-Bains VD, dann nach Biel BE, nach Langnau BE, nach Sursee LU und Küssnacht am Rigi SZ und über den Sattel zurück nach Zürich.

Gemäss Veranstalter handelt es sich bei der «Tortour Ultra» um das grösste mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Die professionellen Fahrer sind alleine unterwegs und starteten bereits am Freitagabend, Amateur-Sportler fahren vorwiegend als Team und in Etappen.

Vorfreude auf Tortour

Nur Stunden vor dem Unfall hatte Nachburs Team seine Vorfreude auf das Rennen auf Facebook geteilt: «Gerade in diesem doch speziellen Jahr ist uns wiederum bewusst geworden, dass es Wichtigeres gibt als möglichst schnellen Zeiten hinterherzujagen. Aber umso mehr freuen wir uns, dieses Abenteuer als Team zu absolvieren, gemeinsam durch Höhen und Tiefen zu gehen und jede Sekunde, jeden Meter, jeden Höhenmeter, jede Emotion mitzunehmen.» (vof/raf/hii)

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