«Mit jeder Stunde steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die acht vermissten Personen tot sind» – diese Sorge äusserte Bundespräsidentin Doris Leuthard am Donnerstagnachmittag, nachdem sie mit einem Heli-Bernina-Helikopter über das Katastrophengebiet in Bondo GR geflogen ist.
Eine Schneise der Zerstörung
Am Mittwochmorgen hatte sich dort einen Bergsturz ereignet. Nun zieht sich eine fünf Kilometer lange Geröllwüste durch das Tal, die Schneise der Zerstörung ist teilweise bis zu 500 Meter breit. Zahlreiche Hütten wurden verschüttet, das Dorf Bondo GR komplett evakuiert. Mindestens acht Personen werden vermisst.
Leuthard zeigte sich erschüttert angesichts des Ausmasses der Zerstörung. «Solche Katastrophen zeigen deutlich, welche Macht die Natur hat und wie machtlos der Mensch dieser gegenübersteht», sagte sie an einer Pressekonferenz nach der Besichtigung.
Man könne nicht viel mehr machen als in Frühwarnsysteme, Hochwasserschutz und weitere Präventionsmassnahmen investieren, so die Bundespräsidentin.
«Klimawandel ernst nehmen»
«Vor allem aber müssen wir uns mit dem Gedanken abfinden, dass es durch den Klimawandel noch weitere solche Bergstürze geben wird», sagt Leuthard. Nicht zuletzt deswegen müsse man die Thematik ernst nehmen und sich auf die Folgen vorbereiten.
Die Bergungsarbeiten in Bondo gestalten sich nach wie vor schwierig. Weil die Lage nicht sicher genug ist und weitere Felsstürze befürchtet werden, konnten die Rettungsteams bislang noch gar nicht zu dem Gebiet vordringen, wo die vermissten Personen vermutet werden.