Der Hotelier Kurt Baumgartner aus dem Unterengadin sieht schwarz für zahlreiche Hotels in der Bergregion. Die miserable Auslastung wegen der Frankenstärke führt seiner Ansicht nach dazu, dass hunderte Hotels in den nächsten Jahren schliessen werden.
«Ich glaube, dass in den nächsten Jahren in Graubünden, Tessin und Wallis rund ein Drittel der Hotels aufgibt», sagte Baumgartner in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag». Diese Erkenntnis habe er dank seiner Tätigkeit in der lokalen Tourismusorganisation und im kantonalen Hotelverein gewonnen. «Es sind fast alle am Schnaufen bei diesem starken Franken.»
In den Bergregionen arbeite die Branche derzeit mit einer Auslastung von nur rund 30 Prozent. Ein Hotel müsse aber mindestens zu 50 Prozent ausgelastet sein, um aus dem erwirtschafteten Ertrag zu überleben. «Das ist, als ob in einem Industriebetrieb die Maschinen nur jeden dritten Tag laufen.»
Ein Drittel der Betriebe denke nur noch von Monat zu Monat. «Vielen wird Gemüse und Wein nur noch gegen Bares geliefert. Diese Hotels sind akut gefährdet.» (SDA/mad)