Oberhalb von Lenzerheide GR sind am Donnerstagnachmittag drei Gebirgsspezialisten der Armee von einer Lawine verschüttet worden. Einer von ihnen wurde schwer verletzt und ist nach Angaben der Armee in kritischem Zustand. Die beiden anderen blieben unversehrt.
Die drei Armeeangehörigen waren auf der Lenzerheide-Seite des Underfürggli daran, ein Schneeprofil zu erstellen – abseits der Skipisten. Dabei wurden sie von der Lawine verschüttet, wie die Armee mitteilte. Zivilpersonen konnten die drei Männer bergen; diese wurden per Helikopter in ein Spital geflogen.
Militärjustiz hat eine Untersuchung eingeleitet
Der Schwerverletzte befindet sich nach Angaben der Armee in kritischem Zustand. Er habe operiert werden müssen, hiess es in der Mitteilung. Die beiden anderen Männer blieben unverletzt, bleiben aber voraussichtlich zur Beobachtung bis Freitag im Spital.
Die Verunfallten sind Durchdiener des Gebirgsspezialisten Bereitschaftsdetachements der Armee. Sie führten nach Angaben der Armee für das Institut für Schnee und Lawinenforschung (SLF) eine Messung durch.
Das Erstellen von Schneeprofilen, die zur Beurteilung der Lawinengefahr gebraucht werden, gehöre zu den Kernaufgaben der Gebirgsspezialisten, schrieb die Armee. Die Militärjustiz hat eine Untersuchung eingeleitet.
Vorfälle in Scuol GR und Oberwald VS
In der Schweiz herrscht derzeit «verbreitet erhebliche Lawinengefahr»: Am Donnerstag gingen deshalb weitere grosse Lawinen nieder – ein 40-jähriger Skifahrer kam in Scuol GR ums Leben.
In Oberwald VS löste sich auf einer Höhe von 2100 Metern über Meer eine Lawine, die eine Langlaufloipe überquerte und zwei Langläufer mitriss. Diese, eine 73-Jährige und ein 79-Jähriger aus der Deutschschweiz, konnten von Drittpersonen befreit werden. Sie wurden mit nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital geflogen. (SDA/noo)