Banken
GKB schreibt erneut Rekordgewinn – Bankpräsident tritt früher ab

Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat im ersten Semester 2024 operativ etwas weniger verdient. Unter dem Strich resultierte dank Sondereffekten aber erneut ein Rekordgewinn. Bankpräsident Peter Fanconi tritt auf die PS-Versammlung 2025 zurück.
Publiziert: 25.07.2024 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2024 um 10:44 Uhr
Foto: GIAN EHRENZELLER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Geschäftserfolg belief sich in den ersten sechs Monaten auf 132,8 Millionen Franken und blieb damit um 2,1 Prozent unter dem Rekordwert der Vorjahresperiode. Die Bank begründete den Rückgang in ihrer Medienmitteilung am Donnerstag insbesondere mit den getätigten Investitionen in die Weiterentwicklung der Bank.

Anders als der Geschäftserfolg nahm der Konzerngewinn im Halbjahr um 12,1 Prozent auf eine neue Bestmarke von 133,6 Millionen zu. Hier half der ausserordentliche Gewinn in Höhe von 4 Millionen Franken aus dem Verkauf der Beteiligung an der Twelve Capital Holding. Zudem wurde keine Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken vorgenommen. In der Vorjahresperiode waren diese noch mit 15 Millionen dotiert worden.

Der Geschäftsertrag erhöhte sich im Halbjahr um 2,9 Prozent auf 267,6 Millionen. Dabei konnten alle Erfolgskomponenten ausser dem übrigen ordentlichen Erfolg gesteigert werden. In dem für die Kantonalbank traditionell gewichtigsten Zinsgeschäft nahm der Nettoerfolg um 3,6 Prozent auf 167,2 Millionen zu.

Etwas stärker als der Ertrag stiegen im Halbjahr die Kosten. Die Cost-Income-Ratio II (inklusive Abschreibungen) verschlechterte sich damit leicht auf 48,6 Prozent nach 45,9 Prozent im Vorjahr.

Mit der Publikation des Halbjahresergebnisses erhöht das GKB-Management den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr. Angepeilt wird neu ein Konzerngewinn von 210 bis 230 Millionen Franken (bisher 200 bis 220 Mio). Dabei geht die GKB von einer weiteren Zinssenkung der SNB und stabilen Kapitalmärkten aus.

Zusammen mit dem Halbjahresabschluss kündigt das Bündner Staatsinstitut den vorzeitigen Rücktritt von Bankpräsident Peter Fanconi auf die PS-Versammlung 2025 an. Er verlasse die Bank zum Ende des äusserst erfolgreichen Strategiezyklus 2021-2025 und ermögliche der Regierung so eine «umsichtige Nachfolgeregelung», hiess es in der Mitteilung.

Wiedergewählt wurde Fanconi ursprünglich für eine dritte Amtszeit von 2022 bis Ende März 2026. Bankrat und Geschäftsleitung der GKB danken Peter Fanconi für sein erfolgreiches Wirken. Fanconi kam zuletzt im Zusammenhang mit der umstrittenen Kreditvergabe der GKB an die kollabierte österreichische Immobiliengruppe Signa von Investor René Benko unter Druck.

Der diesbezüglich in Auftrag gegebene Prüfbericht hatte den Bankpräsidenten allerdings entlastet. Die von der Prüferin EY in ihrem Bericht vorgeschlagene Protokollierungspflicht bei ausserordentlichen Kreditvergaben sowie die Anpassung der Melde- und Offenlegungspflichten setzte die GKB in der Zwischenzeit um. Die Anpassungen würden aktuell von der FINMA geprüft, so GKB weiter.

In Interview mit der Nachrichtenagentur AWP verneinte Fanconi jeden Zusammenhang zwischen seinem Rücktritt und dem Fall Benko. Es habe in keiner Art und Weise politischen Druck gegeben: «Ganz im Gegenteil, man hat eher versucht, mich zum Bleiben zu bewegen.»

Der grosse Konsortialkredit an Signa für den Zürcher Globus werde korrekt bedient und auch amortisiert, betonte Fanconi: «Wir haben keine Wertberichtigungen darauf gebildet.»

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