Er gestand die Tat, will aber nicht in den Knast. Totfahrer Luca M.* (41) aus Domat/Ems GR zieht seinen Fall weiter. Das Regionalgericht Imboden bestätigt auf Anfrage: «Er hat Berufung eingelegt.» Nun muss das Kantonsgericht erneut über den Horror-Unfall entscheiden.
Das Regionalgericht verurteilte M. wegen Tötung mit Eventualvorsatz, qualifizierter grober Verletzung von Verkehrsregeln und Fahren in fahrunfähigem Zustand. Es setzte ein starkes Zeichen: M. wurde zu sechs Jahren Knast verurteilt (Blick berichtete).
Bekifft zum riskanten Überholen angesetzt
Der Unfall passierte im Januar 2017. M. fährt mit seinem Audi Q5 morgens um 5.30 Uhr auf der Hauptstrasse von Chur GR nach Domat/Ems. Er ist bekifft. Vor ihm sind zwei Autos, die Sicht beträgt 50 Meter und es ist dunkel. Trotzdem setzt der Italiener zum Überholen an. Er beschleunigt auf bis zu 115 km/h.
Auf der Gegenfahrbahn übersieht er Larissa Caviezel (†27), die ihm auf ihrem Roller korrekt entgegenkommt. Die junge Frau bremst schnell ab, doch es ist zu spät: 43 Meter rutscht sie über die Strasse. Sie stirbt noch auf der Unfallstelle.
Mit der Berufung nimmt M. auch eine höhere Strafe in Kauf. Vorsätzliche Tötung kann mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft werden.