Glückskette sammelt für Flüchtlinge
Was passiert mit meiner Spende?

Innert zwei Tagen hat die Glückskette schon über 600'000 Franken gesammelt. Geld, das Abertausende Flüchtlinge bitter nötig haben. Aber wie viel haben die Menschen in Not tatsächlich von meinem Hunderternötli?
Publiziert: 02.09.2015 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:29 Uhr
Von Alexa Scherrer

Dort, wo ihr Zuhause ist, diktieren Krieg, Elend und Hoffnungslosigkeit den Alltag. Dort, wo sie jetzt sind, fühlen sie sich nicht daheim. Sie sind auf der Flucht, leben jetzt dort, wo man sie so behandelt, als hätte man keinen Platz für sie.

Das Flüchtlings-Elend schwappt nach Europa, ist spätestens mit dem Nachtzug aus Budapest gestern auch in der Schweiz angekommen. Die Glückskette intensiviert ihre Hilfe, ruft zum Spenden auf. «Weit über eine halbe Million ist bereits da – das ist ein extrem starkes Zeichen», sagt Glückskette-Direktor Tony Burgener im Gespräch mit Blick.ch.

Und was passiert jetzt mit dem Geld? Wie viel kommt überhaupt bei denen an, die es wirklich brauchen? Und wie lange dauert das?

«Jeder Franken wird verfolgt»

«Die Spendengelder sind zweckgebunden, da gibt es keine Ausnahme», sagt Burgener. Was für die Flüchtlinge gespendet wird, kommt also auch den Flüchtlingen zugute. «Jeder Franken wird verfolgt.» Zusammen mit zehn Partner-Hilfswerken werden in insgesamt rund 50 Projekten eine halbe Million Menschen unterstützt. 

«Aber die Hilfe fängt nicht erst jetzt an», sagt der Direktor. Im Zusammenhang mit dem Krieg in Syrien sind in den vergangenen vier Jahren 23 Millionen Franken zusammengekommen. «Davon sind noch ungefähr 200'000 da. Von den sieben Millionen der Jeder-Rappen-zählt-Aktion können wir noch 2,4 Millionen für die Nothilfe einsetzen», erklärt Burgener.

Löwenanteil landet direkt bei den Flüchtlingen

Und was haben die Flüchtlinge konkret von meinem 100er-Nötli? «In diesem Fall der Nothilfe werden 80 Prozent ausbezahlt. Von 100 Franken kommen 80 direkt bei den Menschen an.» Der Rest wird für die Administration gebraucht. «Natürlich brauchen wir Personal, brauchen Räume und Computer», sagt der Glücksketten-Direktor.

Er beruhigt Skeptiker: «Die Hilfswerke in der Schweiz sind sehr professionell, das weiss ich auch von meiner Zeit beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes.»

Für die Menschen auf dem Fluchtweg wird das Geld für die Abdeckung der Basisbedürfnisse gebraucht: Essen, Wasser, Kleider, Unterstände, Medizin. «Die Dankbarkeit bei den Menschen ist spürbar», so Burgener. Sie sagen aber auch: «Lasst uns nicht im Stich!»

Spenden an die Glückskette können auf Postkonto 10-15000-6, Vermerk «Flüchtlinge»,www.glueckskette.ch oder über die Spenden-App «Swiss Solidarity» getätigt werden.

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