Gleich lange Elternzeit für Mütter und Väter
Frauen diskutieren über Papizeit

Für den Frauendachverband Alliance F ist eine vierzehntägigen Papizeit und damit die Aufteilung des Lohnrisikos ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung.
Publiziert: 07.02.2021 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2021 um 20:08 Uhr
Am 27. September nimmt das Volk den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub an. Die GP-Nationalräte Gerhard Andrey (l.) und Leonore Porchet (v., M.) freuen sich in Bern mit Mitgliedern des Komitees über das Abstimmungsergebnis.
Foto: Keystone
Eliane Eisenring

Ende September sagten 60 Prozent der Stimmenden Ja zu einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. Für Alliance F ist das viel zu wenig. Der Frauendachverband fordert den Bundesrat auf, eine gleich lange Elternzeit für Mütter wie Väter einzuführen. Begründung: Nur wenn bei Männern auch die Gefahr bestehe, vierzehn Wochen auszufallen, würden Frauen im Arbeitsmarkt deswegen nicht länger diskriminiert. Die Aufteilung des Lohnausfallrisikos sei somit ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung.

Vaterschaftsurlaub und Mutterschutz nicht gleichwertig

Natürlich finden das nicht alle gut, schon der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub ging beispielsweise dem Gewerbeverband zu weit. Der Elternzeit von je 14 Wochen jedoch erwächst nun auch Widerstand von unerwar­teter Seite: Allen voran die Eid­genössische Kommis­sion dini Mueter wehrt sich. Die Organisation wurde im Vorfeld des Frauenstreiks 2019 aus der Taufe ge­hoben und veröffentlicht jetzt eine Stellungnahme gegen die ­Elternzeit. Darin heisst es: «Eine Gleichsetzung von Vaterschaftsurlaub und Mutterschutz tabuisiert die Mutterschaft an sich.»

Aus Sicht der Organisation, die sich für feministische Mütterpolitik engagiert, wird mit dem gleichwertigen ­Urlaub für Väter den Strapazen zu wenig Rechnung getragen, die mit der Mutterschaft verbunden sind. Zwar solle es bei einer Geburt durchaus für beide Eltern­teile ­Urlaub geben – aber eben ­einen längeren für die Mütter.

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