Endlich ein Stern auf dem Walk of Fame für Gérard Depardieu (67): Allerdings nicht in Los Angeles, sondern in Rust (D). Das trübte die Freude des französischen Schauspielers nicht. Gut gelaunt und pünktlich erschien er zum Charity-Dinner des Eagles Golfclubs im Vergnügungspark. 35'000 Euro wurden gesammelt. Diese spendet Depardieu misshandelten Kindern – und zwar in Frankreich. Das mag erstaunen, schliesslich hat der Filmstar seinem Heimatland wegen zu hoher Steuern den Rücken gekehrt. Vor drei Jahren schenkte ihm sein Freund Wladimir Putin (63) die russische Staatsbürgerschaft.
BLICK: Sie setzen sich für misshandelte Kinder ein. Hat das mit Ihrer schwierigen Kindheit zu tun?
Gérard Depardieu: Nein. Ich hatte eine gute Kindheit, das wurde oft missverstanden. Mein Vater hat getrunken, ja. Aber er war kein Alkoholiker. Meine Eltern haben sich geliebt, und ich war gesund. Natürlich waren wir nicht wie andere Familien, wir sassen nie zusammen am Tisch. Dafür war ich frei und durfte meinen Weg gehen.
Heute sind Sie selber Vater und Grossvater.
Ja, und ich liebe meine Kinder und Enkel. Es ist wichtig, Kindern Freiraum zu geben. Nur so können sie ihr künstlerisches Talent entwickeln.
Ihr jüngstes Kind, Jean, ist sieben Jahre alt. Sehen Sie Ihren Sohn oft?
Er ist sehr sensibel und begabt. In einer Woche setzt er ein Puzzle mit 6000 Teilen zusammen. Sehen tue ich ihn leider nicht oft genug, weil ich sehr viel unterwegs bin. Aber wenn ich bei ihm bin, dann dafür richtig.
Sie sind Weltbürger mit russischem Pass. Wie würde es Ihnen in der Schweiz gefallen?
In der Schweiz will ich nicht leben! Vor vierzig Jahren habe ich dort gearbeitet und hörte immer wieder den Spruch «Ausländer raus». Diese Mentalität gefiel mir gar nicht.
Was mögen Sie denn an der Schweiz?
Den Kanton Waadt und das Tessin, da gibt es ein paar wunderschöne Ecken. Auch der Wein ist vorzüglich – und nicht mal so teuer. Früher habe ich jeden guten Tropfen probiert. Das mache ich heute nicht mehr.
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