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Georgier nutzen Schweizer System aus, Behörden wollen handeln
Gratis-Behandlung durch Asyl-Trick

Kranke Ausländer nutzen unser Asyl-System aus. Sie kommen aus Georgien, Weissrussland oder der Ukraine und lassen sich in der Schweiz gratis behandeln. Der Spital-Tourismus kostet die Schweiz Millionen Franken – jedes Jahr.
Publiziert: 09.11.2019 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2019 um 14:28 Uhr
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Asylsuchende werden in der Schweiz gratis behandelt.
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Krieg, Verfolgung, Bedrohung: Wer in seinem Heimatland nicht mehr sicher ist, den nimmt die Schweiz auf. Sie bekommen ein Dach über dem Kopf, Essen und auch medizinische Versorgung, wenn nötig.

Besonders Georgier nutzen das aus. Sie kommen in die Schweiz, beantragen Asyl und lassen sich hier gratis behandeln. Das berichtet die «Schweiz am Wochenende».

Georgien gilt als sicheres Herkunftsland. Ihr Gesuch wird auf jeden Fall abgelehnt. Dennoch dürfen die meist Schwerkranken im Spital bleiben. Entweder lässt der Gesundheitszustand den Rücktransport nicht zu oder die Behandlungsmöglichkeiten sind dort zu schlecht.

Flüchtlinge bei der CSS versichert

Wie viele Kranke aus Georgien tatsächlich in die Schweiz kommen, ist nicht bekannt. Es seien nur «wenige, aber zum Teil schwerkranke Personen», sagt Daniel Bach vom Staatssekretariat für Migration (SEM) zur «Schweiz am Wochenende».

Allerdings missbrauchen nicht nur Georgier das Asyl-Gesetz. Auch Kranke aus Weissrussland und der Ukraine lassen sich in der Schweiz gratis behandeln. Flüchtlinge sind erst einmal bei der CSS versichert, bis sie auf die Kantone verteilt werden. Danach können auch andere Krankenkassen in Anspruch genommen werden. Auch die CSS bestätigt, dass es nur wenige Fälle seien. «Unsere bisherigen Berechnungen deuten auch nicht darauf hin, dass Asylsuchende überdurchschnittlich hohe Kosten verursachen», sagt die Versicherung zur «Schweiz am Wochenende».

Behandlung erst nach drei Monaten

Wie teuer der Spital-Tourismus für die Schweiz ist, lässt sich nicht genau beziffern. Aber: Das SEM weiss von dem Problem, versucht nun etwas dagegen zu unternehmen. Im September war SEM-Chef Mario Gattiker zum Beispiel in Georgien, um mit dem dortigen Innenminister die Medizin-Migration zu besprechen.

Nicht nur die Schweiz hat mit diesem Problem zu kämpfen, so unter anderem auch Frankreich. Dort hat man inzwischen reagiert. Asylsuchende werden erst nach drei Monaten behandelt, Notfälle natürlich ausgenommen. (jmh)

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