SP-Kantonsrätin Melanie Setz hatte in einem Postulat die Schaffung der Funktion einer pflegeverantwortlichen Person – einem sogenannten Chief Nursing Officer – gefordert. Der Chief Nursing Officer würde die erste Ansprechperson für alle Fragen zur professionellen Pflege sein, wie es im Postulat weiter hiess.
Ihre Aufgaben wären es unter anderem auf übergeordneter und strategischer Ebene zu beraten und in gesundheitspolitischen Prozessen, in national und international relevanten Gremien mitzuwirken sowie Aktivitäten für die Weiterentwicklung der Pflegeberufe zu initiieren.
Der Regierungsrat empfahl in seiner Stellungnahme vom Dienstag, das Postulat als teilweise erheblich zu erklären. Denn er habe im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative und den anstehenden strategischen Arbeiten in Zusammenhang mit der Pflege im Allgemeinen bereits eine entsprechende Fachexpertin Pflege rekrutiert.
Die Fachexpertin sei mit den Ausbildungsbetrieben und Bildungseinrichtungen gut vernetzt und unterstütze bei der anstehenden Umsetzung und Koordination der vom Bund vorgesehenen Massnahmen auf kantonaler Ebene. Darüber hinaus berate sie kantonale und kommunale Behörden in Fragestellungen mit Bezug zur Pflege.
Sie unterstützt mit ihrer Funktion den Departementsstab und die Dienststelle Gesundheit und Sport. Die Dienststellen blieben jedoch für die Pflegethemen in ihrem Aufgabenbereich weiterhin verantwortlich. Vor diesem Hintergrund entspreche es nicht der neu geschaffenen Stelle, wenn diese Person zur Ansprechperson für sämtliche Fragen zur professionellen Pflege werde.
Laut Postulat der Kantonsrätin war der Kanton Waadt der erste Kanton, der 2021 eine solche Stelle schuf. Die «infirmière cantonale» unterstütze den Kanton im Bereich Ausbildung, Berufsaufwertung und Umsetzung neuer Pflegemodelle. (SDA)
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