In der Schweiz wohnen über 305'000 Deutsche. Und jeden Monat kommen rund 1500 Menschen aus dem nördlichen Nachbarland hinzu. Zurück in die alte Heimat wollen die meisten von ihnen nicht. Nur ein Drittel zieht es in Erwägung, mal nach Deutschland zurückzukehren, wie die Ergebnisse einer Nationalfondstudie von Ilka Steiner und Philippe Wanner vom Institut für Demografie und Sozioökonomie der Universität Genf laut «NZZ am Sonntag» zeigen.
In der Studie wurden erstmals die Motivation und Pläne von 2000 zufällig ausgewählten Personen, die nach 2002 eingewandert sind, wissenschaftlich analysiert.
«Je länger die Deutschen hier sind, desto seltener haben sie die Absicht, die Schweiz wieder zu verlassen», sagt Steiner.
Immer mehr deutsch-schweizerische Ehen
Als Gründe geben die 2000 Befragten an erster Stelle ihre berufliche Situation an, ihren Lohn, den hohen Lebensstandard in der Schweiz und die hohe Lebensqualität sowie die stabile wirtschaftliche Lage.
Ausserdem scheint die Liebe eine wichtige Rolle zu spielen. 2016 heirateten 2239 deutsch-schweizerische Paare – nahezu doppelt so viele wie vor zwanzig Jahren. Auch die Einbürgerungen nehmen zu. Waren es 2007 noch 1290 Deutsche, die den Schweizer Pass wollten, so sind es heute fast 4800.
Als negative Punkte nennen die Befragten eine geringe gesellschaftliche Toleranz, der schwierige Wohnungsmarkt und mangelnde Möglichkeiten zur Kleinkinderbetreuung.
Gut ausgebildete kommen aus Westdeutschland
Über die Hälfte der zugewanderten Deutschen besitzt einen Hochschul- oder Universitätsabschluss. 33 Prozent arbeiten in einer Führungsposition.
Die Mehrheit dieser gut ausgebildeten Personen stammt ursprünglich aus Westdeutschland und wohnt in der Schweiz in den Kantonen Zürich, Aargau, Basel, Thurgau und St. Gallen.
Die Ostdeutschen finden in der Regel Jobs in der Tourismusbranche in der Zentralschweiz, dem Tessin und in Graubünden. (man)