Teile der Todesbrücke von Genua nach Zürich gebracht
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Die Arbeit ist top:Teile der Todesbrücke von Genua nach Zürich gebracht

Geheimtransport von Genua nach Zürich
Hier kommen die Trümmer der Todesbrücke

Am 14. August forderte der Kollaps der Morandi-Brücke in Genua 43 Tote. Am Montag wurden Trümmerteile zur Prüfung nach Zürich gefahren.
Publiziert: 05.11.2018 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 19:10 Uhr
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Bereit zur Abfahrt: Die Lastwagen und die Guardia di Finanza am Montagmorgen vor der Morandi-Brücke in Genua.
Foto: Davide Pambianchi
Guido Felder und Myrte Müller

Es ist früher Morgen, als sich heute zwei Lastwagen in Genua auf den Weg nach Zürich machen. Brisanter Inhalt der Schwertransporter: Teile der Morandi-Brücke, deren Einsturz am 14. August 43 Menschenleben forderte. Bis zur Grenze in Chiasso TI wurde der heikle Transport durch Beamte der Guardia di Finanza eskortiert.

Ziel des Konvois war die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf ZH, wo die Lastwagen am frühen Abend eintrafen. «Das Schweizer Super-Labor», wie es etwa die Zeitung «Il Secolo XIX» nennt, soll drei Trümmerteile der Todesbrücke genauestens unter die Lupe nehmen.

Löst Beweisstück 132 das Rätsel?

Eines davon ist das Beweisstück mit der Nummer 132, das als Schlüssel zur Tragödie betrachtet wird. Es handelt sich um einen rund 3,5 auf 3,5 Meter grossen Zuganker aus Beton, aus dem gebrochene, verrostete Metallstäbe herausragen. Ist er der Auslöser der Tragödie?

Geführt wird die Untersuchung von Professor Bernhard Elsener (66). Der CVP-Gemeindepräsident von Rüschlikon ZH gilt als führender Werkstoffwissenschaftler – er doziert am Institut für Baustoffe an der ETH Zürich und an der Universität im sardischen Cagliari. «Man ist wohl im Internet auf meine Arbeit gestossen», sagt er gegenüber BLICK.

Arbeit ist top secret

Die ganze Untersuchung wird streng geheim hinter verschlossenen Türen durchgeführt – Elsener und seine Leute unterliegen der Schweigepflicht. Es darf nichts raus, damit die Ermittlungen nicht beeinflusst oder gefährdet werden.

Elseners Gutachten wird noch nichts mit der Ursachenerklärung des Unglücks zu tun haben. Sein Auftrag besteht vorderhand darin, die Teile für das Beweismittelverfahren so gut als möglich zu dokumentieren. Er und sein Team haben dafür knapp einen Monat Zeit, denn am 3. Dezember will die italienische Untersuchungsrichterin Angela Maria Nutini den Bericht in Händen halten.

Zurzeit läuft in Italien das Beweismittelverfahren, nach dessen Abschluss nach der Ursache der Tragödie gesucht wird. Ob dabei Elsener erneut einbezogen wird, ist offen.

Eine «Fehlkonstruktion»?

Die Morandi-Brücke – auch Polcevera-Viadukt – in Genua war am 14. August auf einer Länge von rund 250 Metern eingestürzt. Das Bauwerk war vom bekannten Brückenbauer Riccardo Morandi (1902–1989) konstruiert worden. Andere Ingenieure hatten die Schrägseilbrücke schon früher als «Fehlkonstruktion» bezeichnet.

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