Der Kleine Beutenkäfer ist ein gefährlicher Bienenparasit, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mitteilte. Bei den Kontrollen gilt es, eine Einschleppung des Schädlings frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
Die von den kantonalen Veterinärdiensten für das Früherkennungssystem rekrutierten Imkerinnen und Imker stellen dazu Diagnosefallen auf. Das Kontrollnetz umfasst alle Landesteile.
In Kalabrien in Süditalien hat sich der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) gemäss dem Bundesamt seit 2014 festgesetzt und liess sich nicht mehr ausrotten. Deshalb startete 2015 das Früherkennungsprogramm in der Schweiz.
Das BLV geht davon aus, dass der Parasit früher oder später in die Schweiz eingeschleppt wird. Entscheidend ist in diesem Fall die Früherkennung.
Der Kleine Beutenkäfer ist ein dunkelbrauner, fünf bis sieben Millimeter langer und drei Millimeter breiter Käfer. Er befällt Honigbienen und Hummeln. Die ausgewachsenen Käfer und Larven fressen Honig, Pollen und bevorzugt Bienenbrut.
Sie schwächen das Bienenvolk, der Honig beginnt zu gären und die Waben brechen zusammen. Das befallene Volk wird entweder vernichtet oder verlässt den Bienenstock. Der Kleine Beutenkäfer greift auch das gelagerte Imkereimaterial an. Für Menschen ist er keine Gefahr.
Von befallenen Bienenstöcken schwärmen die Käfer bis zu 15 Kilometer weit aus. In seiner Heimat in Afrika südlich der Sahara richtet das Insekt nur geringe Schäden an. Von dort wurde es unter anderem nach Nordamerika, Australien und Ägypten verschleppt. Ein Befall in Portugal liess sich 2004 schnell ausrotten. In der Schweiz trat der Käfer noch nicht auf.
(SDA)