Beeindruckende Bergkulisse, hohe Gipfel und herabstürzende Felsbrocken. Diese drei Begriffe haben einen ernsten Hintergrund: Auf der Facebook-Seite der Piansecco-Hütte im Bedrettotal ist zu sehen, wie ein grosser Stein eine Wandergruppe nur knapp verfehlt.
Die Aufnahmen wurden am Freitag in einer Höhe von 2000 Metern aufgenommen und zeigen die sogenannte Chüebodenrinne zwischen dem Tessin und dem Wallis. Plötzlich löst sich ein Felsbrocken vom Berg und rollt in rasendem Tempo die Rinne hinab. Die Steine landen auch auf dem Weg, der zum Gerenpass führt – und verfehlen die Menschengruppe nur knapp. Zunächst hatte RSI über den Vorfall berichtet.
In der Region wird jetzt vom Wandern abgeraten. Denn weitere Felsstürze können nicht ausgeschlossen werden. Das Problem: Der Weg kann nicht abgesperrt werden, da es sich dabei um einen Pfad und keinen offiziellen Wanderweg des Alpennetzes handle.
Hitze als Ursache für mehr Felsstürze
Laut «Blue News» ist die Piansecco-Hütte jedoch sicher. Die Situation würde derzeit von einem Geologen beobachtet.
Die Felsstürze seien auf die grosse Hitze Anfang September zurückzuführen. Die Nullgrad-Grenze liegt seit einigen Tagen auf über 4700 Metern über Meer. Diese anormale Situation führe dazu, dass das Eis, das die Felsen bisher in Position gehalten habe, schmelze.
Auch an anderen Standorten in den Alpen kam es in den vergangenen Tagen zu Felsstürzen. So gab es am Sonntagmorgen am Matterhorn alleine zwei Felsstürze. Glücklicherweise wurde bei allen Vorfällen niemand verletzt. Angesichts der derzeitig hohen Temperaturen haben die italienischen Bergführer jedoch entschieden, die Gipfelbesteigungen bis zum Montagabend auszusetzen. (ene)