Damit stieg die Geburtenziffer (auch Geburtenrate genannt) zum dritten Mal in Folge. Sie war so hoch wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch berichtete. Im Jahr 2013 hatte sie bei 1,42 gelegen.
In allen Bundesländern gab es demnach ein Plus. Das Land mit der höchsten Geburtenziffer war Sachsen (1,57 Kinder je Frau). Die niedrigste Geburtenziffer hatte das Saarland (1,35 Kinder je Frau).
Frauen im Alter zwischen 29 und 36 Jahren hätten jetzt ihre aufgeschobenen Kinderwünsche verwirklicht, nennen die Statistiker einen Grund für den Anstieg. Zugleich bekamen aber auch jüngere Frauen bis 25 Jahre wieder mehr Kinder.
Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt stieg weiter. Die Mütter der Erstgeborenen waren 2014 im Durchschnitt 29,5 Jahre alt und damit gut zwei Monate älter als die Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr davor.
Sowohl Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit als auch Frauen mit ausländischem Pass brachten mehr Babys zur Welt. Die Geburtenziffer bei den deutschen Frauen kletterte innerhalb eines Jahres von 1,37 auf 1,42 - bei ausländischen Frauen legte sie von 1,80 auf 1,86 zu.
Die Entwicklung in der Schweiz ist mit jener Deutschlands vergleichbar: Auch hier erblickten im Jahr 2014 so viele Kinder das Licht der Welt wie seit über 20 Jahren nicht mehr; die Geburtenziffer lag bei 1,5 Kindern und damit leicht über der aktuellen deutschen. Allerdings hatte sich die Schweizer Zahl seit Jahren etwa auf dieser Höhe eingependelt.
Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Erstgeburt lag 2014 in der Schweiz allerdings deutlich höher: bei 31,7 Jahren
Die Schweiz war nach Auskunft des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Juli dieses Jahres das einzige Land in Europa, das eine derartig positiv-stabile Entwicklung der Geburtenziffer kennt. Vor allem in Südeuropa brach diese im Gefolge der Wirtschaftskrise dramatisch ein, in Portugal zum Beispiel seit 2005 um fast 25 Prozent.