Fust verkauft Grosi (88) Gamer-Computer für 4000 Franken
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Sie wollte nur Solitär spielen:Fust verkauft Grosi (88) Gamer-Computer für 4000 Franken

Gamer-Computer für tausende Franken
Fust verkauft Grosi (88) Gamer-Computer für 4000 Franken

Eine Rentnerin (88) will sich einen Computer für simple Kartenspiele wie etwa Solitär kaufen. Beim Elektronikhändler Fust wird sie fündig – bezahlt aber mehrere tausend Franken. Dort entschuldigt man sich nun.
Publiziert: 06.05.2020 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2020 um 18:13 Uhr
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Elisabeth Segler (88) wollte sich einen Computer kaufen, um gelegentlich Kartenspiele zu spielen.
Foto: Screenshot SRF

Eigentlich wollte sich Elisabeth Segler (88) einen Computer zulegen, um ab und zu mal ein paar Kartenspiele zu spielen. Bei Fust verkaufte man der Rentnerin stattdessen ein leistungsstarkes Gerät für über 2000 Franken plus Monitor und Zubehör, wie SRF im «Kassensturz» berichtet. Dazu kamen noch Kosten für die Installation sowie Recyclinggebühren. Kostenpunkt: 4187 Franken!

Als das teure Gerät noch während der Garantiezeit den Geist aufgab, witterte ein Fust-Mitarbeiter bereits ein neues Geschäft: «Er fragte mich, ob ich ihn reparieren lassen oder einen neuen möchte», sagt Segler. Eine Reparatur würde länger dauern, hiess es bei Fust – einen neuen Computer zu kaufen gehe schneller.

Segler stimmte zu und bezahlte nochmals 2000 Franken. Erst später wurde ihr klar, dass das gar nicht nötig gewesen wäre. «Ich habe mich beschissen gefühlt», sagt sie. «Ich bin eine alte Frau, komme nicht mehr draus, und die machen einfach, was für sie am besten ist.»

«Hemmungslos ausgenutzt»

Seglers Schwiegertochter Judith Kaufmann ist sauer. Sie ärgert sich über das Verhalten der Verkäufer und ist davon überzeugt, dass ihre Schwiegermutter hemmungslos ausgenutzt wurde. «Eine seriöse Bedarfsanalyse sieht anders aus», sagt sie.

Kaufmann sagt, dass man zumindest hätte fragen müssen, welche Spiele die Rentnerin denn spielt. «Ich gehe nicht davon aus, dass eine 80-jährige Oma Fortnite spielt.» Ein Computer für 600 Franken hätte gereicht, meint Kaufmann.

«Nichts mehr gegessen, weil sie sparen wollte»

Wegen der teuren Computer geriet Segler in finanzielle Schwierigkeiten. Ihr Kontostand fiel ins Minus, die Rentnerin konnte nicht mehr richtig schlafen. Und: «Sie hat nicht mehr gegessen, weil sie sparen wollte», berichtet die Schwiegertochter. Doch als sich diese an Fust wandte, um sich zu beschweren, passierte nichts. Erst als sich der «Kassensturz» einschaltet, nimmt der Elektronikhändler Stellung.

Fust schreibt: «Das entspricht in keiner Weise unseren Qualitätsansprüchen. Wir entschuldigen uns in aller Form bei der Kundin.» Der Rentnerin wurde nun zumindest der Kaufpreis eines Computers zurückerstattet. Warum der Rentnerin trotz laufender Garantiezeit ein zweites Gerät verkauft wurde, dazu äusserte sich Fust nicht. (bra)

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