Im Skigebiet Hoch-Ybrig versuchten drei Restaurants am Dienstag, das Terrassen-Verbot zu umgehen. Mit einem einfachen Trick: Sie stellten die Stühle und Bänke einfach daneben. Auch in Arosa GR hat man sich einfallen lassen. Und zwar: Schnee-Terrassen. Einfach und schnell umgesetzt. Bilder zeigen, wie Wintersportler gemütlich bei der Brüggerstuba auf der improvisierte Terrasse sitzen und die Sonne geniessen. Mit dem Pisten-Bully wurden die Sitzgelegenheiten in den Hang gebaut.
Die Aufnahmen veröffentlichte Pascal Jenny auf Facebook. Der Kurdirektor von Arosa schrieb dazu: «Arosa sucht immer Lösungen. Egal wie unverständlich die Behörden entscheiden.»
Auch andere Beizer setzen nun auf die Schnee-Terrassen. «So sieht dann die schweizerisch-pragmatische Lösung aus. Auch Resilienz gegenüber staatlicher Regulierung ist Resilienz», schreibt der Journalist Dominik Feusi zu einem Terrassen-Bild auf Twitter.
Und nicht nur das: Ein Beizer mache sich zudem mit Schildern auf den Massnahmen-Irrsinn lustig. «Achtung! Hier gilt akute Lebensgefahr», steht auf einem Schild geschrieben, das auf einer geschlossenen Terrasse aufgestellt wurde. Daneben ein gemalter Totenkopf.
«Gallier der Berge»
Die Schnee-Terrassen-Idee von Arosa sorgt im Netz für Begeisterung. «Gratuliere dem Team für die kreative Umsetzung von Alternativen», heisst es in einem Facebook-Kommentar. Ein weiterer schreibt: «Gallier der Berge». Der Trick mit den Schneebänken würde auch im Skigebiet Scuol praktiziert, heisst es.
Und: Auch im Kanton Wallis gäbe es Ideen, um das Terrassen-Verbot zu umgehen. Dort wurden laut einem Leser mehrere Strohballen als alternative Sitzmöglichkeiten aufgestellt.
Gegen die Schlaumeier-Betriebe in Hoch-Ybrig ging das zuständige Amt für Arbeit vor. Das erste Restaurant wurde noch am Vormittag zurückgepfiffen. Dort räumte man die Sitzgelegenheiten vor der Mittagspause wieder weg. Am Nachmittag erfuhren die Behörden noch von zwei weiteren Betrieben im selben Skigebiet, die sich ebenfalls über die Regelung hinwegsetzten. Für diese Lokale wurde nun ein Besuch des Arbeitsinspektorats in die Wege geleitet. Ob den Betrieben in Arosa und im Wallis das gleiche Schicksal droht, ist noch unklar. (jmh)