Fünf Jahre nach Fukushima
AKWs sind die grösste Sorge der Schweizer

Nach wie vor nimmt die Schweiz Atomkraftwerke als grösste Gefahr für Mensch und Umwelt wahr. Aber auch der Artenverlust in der Tier- und Pflanzenwelt sowie der Verkehrslärm belastet die Bevölkerung.
Publiziert: 26.01.2016 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:39 Uhr
Die Schweizer Bevölkerung ist mit der Umweltqualität am Wohnort sehr zufrieden, sorgt sich aber nach wie vor um die Sicherheit von Atomkraftwerken. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Anderthalb Monate nach der Fukushima-Atomkatastrophe 2011 stufte mit 47 Prozent fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung Atomkraftwerke als sehr gefährlich ein. Auch 2015 werden die AKWs mit 40 Prozent nach wie vor als grösste Gefahr für Mensch und Umwelt wahrgenommen.

Wie eine heute veröffentlichte Umfrage zum Thema Umwelt des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt, äusserten die Männer etwas weniger Vorbehalte als die Frauen.

Mit 36 Prozent am zweithäufigsten als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt genannt wurde der Artenverlust in der Tier- und Pflanzenwelt. An dritter und vierter Stelle folgen der globale Temperaturanstieg aufgrund des Klimawandels und die Gentechnik zur Herstellung von Lebensmitteln.

Schweizer heizen umweltbewusster

Die BFS-Erhebung wurde im Frühling 2015 im Rahmen der neuen Volkszählung bei 3000 Personen durchgeführt. 39 Prozent der Befragten beurteilten dabei die Umweltbelastung als sehr grosses oder eher grosses Problem für die Schweiz. In der Romandie, im Tessin und bei den Frauen waren es jeweils sogar fast die Hälfte. Trotzdem stuften 95 Prozent der Bevölkerung die Umweltqualität in der Wohnumgebung als sehr gut oder eher gut ein.

Fast ebenso viele (92 Prozent) gaben auch der Umweltqualität in der Schweiz gute Noten. Diese Einschätzungen haben sich seit 2011 kaum verändert. Die globale Umweltsituation dagegen beurteilten 2015 nur noch 20 Prozent positiv (2011: 23 Prozent).

Am ehesten stossen sich die Schweizer an Lärm und schmutziger Luft. Durch Verkehrslärm am Wohnort fühlte sich 2015 gemäss BFS jede vierte Person sehr oder eher gestört, durch Luftverschmutzung jede fünfte. Beim Umweltverhalten fällt auf, dass die Bevölkerung 2015 beim Kauf von Elektrogeräten häufiger auf den Stromverbrauch achtete als vier Jahre zuvor.

42 Prozent gaben an, immer darauf zu achten, gegenüber 35 Prozent im Jahr 2011. Die Frage, ob bei mindestens zwei Tagen Abwesenheit die Heizung zurückgedreht wird, beantworteten 44 Prozent mit «immer» und rund 20 Prozent mit «nie». 7 Prozent der Bevölkerung gaben an, ausschliesslich biologische Lebensmittel zu kaufen, ebenso viele tun dies nie. (SDA/lex)

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