«Fühle mich in diesem schönen Land zu Hause»

Publiziert: 30.09.2005 um 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:04 Uhr
ZÜRICH – Blick Online wollte wissen, wie es den Ausländern in der Schweiz gefällt oder was sie ärgert. Die Antworten sind sehr schmeichelhaft.

«Die Schweiz ist einfach ein wunderschönes Land, der Erholungswert ist enorm. Das Arbeiten macht viel mehr Spass, weil man relativ wenig Steuern und Sozialabzüge zahlt. Da arbeitet man gerne 20 Prozent länger als in Deutschland», schreibt etwa Gerd Forsting aus Rudolfstetten. Damit sagt er, was die meisten ausländischen Leser schreiben. Sie geniessen ihre neue Heimat: wegen der Arbeit, wegen der Sauberkeit, wegen der Pünktlichkeit.

Bestätigen sie also nur die bekannten Klischees? Es scheint fast so. Denn auch bei den negativen Äusserungen werden Vorurteile bestätigt. Die Schweizer wirken auf Ausländer verschlossen, manchmal bünzlig und sind gegenüber neuen Ideen skeptisch. So schreibt Dwaine Wood aus Rheinfelden: «Schade, dass die erste Antwort der Schweizer oftmals ist: ‹Nein, das darfst du nicht machen›.» Dennoch fügt Wood an: «I believe Switzerland is the best place to live in Europe.»

Ein Auszug aus den Zuschriften
Elena Arati, Bern:
Die Schweiz ist meine Heimat. Fühle mich sehr wohl in diesem schönen Land und «zu Hause».

Robby Wittlin, Winterthur:
Ein Teil meiner Wurzeln liegt in Italien. Ich habe in Bologna die Schule absolviert, meine Ausbildung aber in der Schweiz machen dürfen. Wenn ich nun vergleiche, stelle ich fest: Es gibt in Europa kein europäischeres Land als die Schweiz. Denn 20,3 Prozent Ausländeranteil gibt es in keinem anderen europäischen Land. Und das ist die grosse Chance und Stärke der Schweiz.

Elvira Mujkic, Stans:
Mich freut es, dass ich hier in der Schweiz eine Zukunft für mich sehe und weiss, dass es mir hier gut geht. Mit meinen 16 Jahren bin ich froh, dass ich eine Lehre absolvieren und meine Ziele verfolgen kann. Allerdings ärgern mich oft die Vorurteile gegenüber Ausländern.

Michele Gurrado, Amriswil:
Die Schweiz ist vielseitig an Kulturen und Nationalitäten. Dies gefällt mir, diese Unterschiede machen das Land interessant. Aber leider sind sehr viele Schweizer konservativ und überhaupt nicht kommunikativ.

Enzo Italiano, Zürich:
Also ich fühle mich in der Schweiz wohl. Was ich schätze, sind die Ordnung, die Pünktlichkeit und der Respekt der Leute. Was mir nicht so gefällt, sind die ewigen Kontrollen und die Bünzlis.

Darijo Drinovac, Wallisellen:
Ich bin hier geboren, aufgewachsen und bin Schweizer Staatsbürger. Ich bin mehr Schweizer als Kroate. Sobald ich aber nur die kleinste Kritik an der Schweiz äussere – wozu ich wohl wie jeder andere auch berechtigt bin – muss ich mir die Standardantwort «Geh doch nach Kroatien, wenns dir nicht passt!» anhören.

Dessislava Moor-Dobreva, Kölliken:
Die Schweiz ist multikulturell, man hört verschiedene Sprachen, es ist sauber und sicher. Das gefällt mir. Am besten gefällt mir übrigens mein Ehemann. Aber ich vermisse meine Freunde in Bulgarien. Hier ist es sehr schwer mit den zurückhaltenden Schweizern Kontakt zu knüpfen.

Adam Ilic, Cham:
Ich kam als Sohn eines Serbo-Kroaten und einer Schweizerin in Cham auf die Welt. Als ich zur Schule ging, gab es das Wort «Jugos» noch nicht. Mir wurde es erst bewusst, als ich in die RS einrückte und mich jemand fragte ob ich Jugo sei. Damals verneinte ich dies in der Meinung, ich sei ein Schweizer. Nur ist es heute relativ schwierig mit einem Namen, welcher auf -ic endet. Dies musste ich schon einige Male erleben. Sei es bei der Wohnungs- oder Stellensuche. Ich hoffe, dass diese Vorurteile bald einmal verschwinden werden. Ich für meinen Teil arbeite daran.

Nino Aloisi, Solothurn:
Ich bin Italiener, in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Die Schweiz hat viele Vorteile und positive Seiten, jedoch zeigen sich die Schweizer immer wieder undankbar gegenüber den Ausländern. Denn die Ausländer haben einen grossen Teil zur Entwicklung der Schweiz beigetragen.

Johannes Meier, Grenchen:
Ich lebe und arbeite seit 13 Jahren in der Schweiz als diplomierter Fachkrankenpfleger. Ich habe in meinem Berufsverlauf der Schweiz viel zu verdanken. Ich denke einfach auch, dass es an einem selber liegt, inwieweit man sich als Fremder im Ausland integriert.

Sefket Hani, Dietikon:
Es freut mich, dass hier in der Schweiz sehr viele Nationen zusammenleben können, was leider nicht überall der Fall ist. Was mich stört, sind die Leute, die alle in den gleichen Topf werfen.

Claudio Scuderi, Gossau SG:
Was ich schon immer gesagt habe: «Die Schweiz wäre perfekt, wenn sie ein Meer hätte.» Denn hier lässt es sich sehr gut leben. Eines der wenigen Dinge, die ich als negativ empfinde ist, dass wir Ausländer kein Stimmrecht haben. Denn wir möchten uns auch beteiligen und möchten nicht ausgeschlossen werden. Nochmals danke für die Gastfreundlichkeit.

Liebe Leser, besten Dank für die zahlreichen Zuschriften. Wir konnten aus Platzgründen leider nur einen kleinen Teil veröffentlichen.

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