Schwerer Unfall auf der A1
0:57
Zwei Tote, vier Verletzte:Schwerer Unfall auf der A1

Franzose (22) knallte auf A1 mit Renault in Mowag
Freundin (21) schwebt in Lebensgefahr – Mutter und Oma tot

In Oberbüren SG kam es zu einem schweren Unfall mit zwei Todesopfern und vier Verletzten – eine Frau (21) schwebt noch immer in Lebensgefahr. Involviert war ein ehemaliges Militärfahrzeug, das auf einem Pannenstreifen stand.
Publiziert: 11.08.2019 um 18:53 Uhr
|
Aktualisiert: 20.08.2019 um 07:46 Uhr
1/10
Schwerer Unfall auf der A1 bei Oberbüren: Involviert war ein ehemaliges Militärfahrzeug, das auf einem Pannenstreifen stand. Ein anderes Auto krachte in das Ex-Militärfahrzeug.

Auf der A1 zwischen Uzwil und Gossau SG ist es am Sonntag zu einem schweren Unfall gekommen. Dies meldete zuerst BLICK-Leserreporter Fabian Häusermann (39): «Kurz nach 17.30 Uhr fuhr ich mit meinem Taxi auf der A1 von St. Gallen Richtung Zürich. In der Nähe der Autobahneinfahrt Oberbüren sah ich auf der Gegenfahrbahn ein Militärfahrzeug auf dem Dach liegen. Auf der Fahrbahn und in der Böschung lagen mehrere Personen.» Es sei zu einem Grosseinsatz gekommen: Polizei, Ambulanz, Feuerwehr und zwei Rettungshelikopter waren vor Ort.

Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigte den Unfall auf Anfrage von BLICK. Demnach ist ein schwarzer Renault Talisman in ein Mowag-Militärfahrzeug gekracht, das wegen einer Panne auf dem Seitenstreifen stand. Bei den Autoinsassen des Renaults handelt es sich um eine fünfköpfige Familie. Beim Zusammenstoss kamen die Mutter (†58) sowie die Oma (†88) ums Leben.

Vier weitere Personen wurden verletzt. Der Sohn (22) der den Renault lenkte, wurde schwer verletzt. Seine Freundin (21) wurde ebenfalls schwer verletzt und musste notoperiert werden. «Sie ist noch nicht ausser Lebensgefahr», sagt Polizeisprecher Florian Schneider. Der 61-jähriger Vater der Familie erlitt diverse Knochenverletzungen und konnte inzwischen operiert werden. Alle fünf Insassen des Renault mit französischem Nummernschild sind französische Staatsangehörige.

«Die Hiobs-Botschaft vom Unfall erreichte uns beim Abbau»

Auch der Fahrer (52) des ehemaligen Armeefahrzeugs, das mittlerweile zivil eingelöst ist, wurde verletzt. Er konnte das Spital zwischenzeitlich aber verlassen. Der Unfall ereignete sich, nachdem der Mowag-Fahrer wegen eines Motorenschadens auf dem Pannenstreifen angehalten hatte. Aus bislang unbekannten Gründen sei der Renault aus Frankreich «kontinuierlich» auf den Pannenstreifen geraten. Und krachte dort in den Mowag. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden.

BLICK-Recherchen zeigen: Der Mowag war auf dem Rückweg vom Militär-Oldtimer-Treffen «Convoy to Remember» in Birmenstorf AG. Beim Veranstalter herrscht Bestürzung ob der Tragödie. «Die Hiobs-Botschaft vom Unfall erreichte uns beim Abbau. In der Szene kennt man sich. Wir sind eine grosse Familie. Ich bin total erschüttert», sagt Adrian Gerwer, OK-Chef  und Veranstalter des Convoy to Remember, zu BLICK.

«Ich habe ihm noch eine gute Heimfahrt gewünscht»

Der Veranstalter hatte noch mit dem Mowag-Fahrer vor seiner Heimreise gesprochen. «Ich habe ihm noch eine gute Heimfahrt gewünscht und eine Erinnerungs-Medaille überreicht. Er hatte einen sehr seltenen Oldtimer, in sehr gutem Zustand», erinnert sich Gerwer.

Demnach handelt es sich bei dem Unglückswagen um einen Mowag-Mannschaftstransporter der Schweizer Armee aus den 1950er-Jahren aufgebaut auf einem Dodge-Chassis. «Die sind sehr rar. Am ganzen Anlass hatte es zwei oder drei davon», so Gerwer. Insgesamt hatten rund 700 Militär-Oldtimer, 100 Töffs und 50 Panzer an dem Treffen teilgenommen.

Die Kantonspolizei St.Gallen sucht Zeugen, die Angaben zum Fahrverhalten des schwarzen Renaults vor dem Crash machen können. «Es stellt sich die Frage, ob Auffälligkeiten im Fahrverhalten ausgemacht werden konnten», so die Kantonspolizei in einer Mitteilung. (nl/vof/noo/rad)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Derzeit sind keine Kommentare verfügbar.